Daten Competence Center (DCC)
„IDM Wohnen“ für das komplette Sortiment

Ein IDM-Leuchtturm in der Wohnmöbel-Landschaft: Hülsta nutzt das DCC-Datenformat in vollem Umfang

Das noch relativ junge Integrierte Datenformat IDM Wohnen ist den Kinderschuhen entwachsen. Seit gut einem Jahr werden Testdaten zwischen Industrie und Handel ausgetauscht, einst offene Fragen sind weitgehend beantwortet. Ein Unternehmen jedoch ragt in diesem Kontext wie ein Leuchtturm aus der Wohnmöbel-Landschaft: der Möbelhersteller Hülsta mit Sitz in Stadtlohn. Dieser nutzt das IDM Wohnen intensiv, in wenigen Tagen sogar für das gesamte Sortiment – was nach so kurzer Entwicklungs- und Implementierungszeit eine unglaubliche Leistung darstellt.
Hülsta ist seit vielen Jahren aktives Mitglied im Daten Competence Center e.V. (DCC), Herford. Erst Ende 2014 wurde hier der Fachbeirat Wohnen gegründet und nachfolgend das Datenformat IDM für den Bereich Wohnen und Schlafen, für Garderoben- und Speisezimmermöbel initiiert. Abgebildet werden musste folglich ein unglaublich variantenreiches ProduktPortfolio, was das Vorhaben als wahre Herkules-Aufgabe erscheinen lässt.
Doch vom Start weg ging es dank hohen Einsatzes von Industrie und Handel auf der einen sowie der Softwarehäuser auf der anderen Seite schnell voran. Bereits im zeitigen Frühjahr 2015 stand der Typenschlüssel, im Sommer 2016 dann das Format in Version 1.0. Als Vorgehensweise beschlossen die DCC-Mitglieder die sukzessive Optimierung von IDM Wohnen – anstatt bis zu einem voll ausgereiften und umfassenden Programm gewissermaßen „mit nichts in den Händen“ abzuwarten.
Es ist keine neue Erkenntnis, dass der Möbelhandel massiv auf ein korrektes und umfassendes Datenwerk von Hersteller-Kreisen drängt. Und je mehr Produzenten sich einbringen, umso effizienter wird die vereinheitlichte Daten-Kommunikation. Mit wechselseitiger Wirkung auf bisher eher zurückhaltende oder mit proprietären Systemen arbeitende Handelshäuser, die ihrerseits dann von der Industrie mit Daten gefordert werden.
Dennoch braucht es immer Pioniere, wenn faktisch Neuland zu erobern ist. Hier nun kommen die Stadtlohner ins Spiel: Schon im Juli 2017 wurde geschafft, die Sparte „Schlafen“ von Hülsta im IDM Wohnen komplett abzubilden. Inzwischen sitzt an 22 Wohn-Möbelprogrammen des Herstellers ebenfalls ein Häkchen als „erledigt“, sprich als implementiert in das neue Datenformat.
Man liegt exakt im Zeitplan, der vorsieht, dass parallel zur Internationalen Möbelmesse 2018 in Köln alle Daten für das gesamte Wohnsortiment unter der Marke Hülsta „IDM-like“ sind.
Wichtig ist aus Sicht des Handels, dass sich der Kreis der Beteiligten in der Daten-Kommunikation schnell schließt. Insbesondere die Industrie ist gefragt, IDM-Daten zu liefern.
Und beide Seiten müssen schnell Voraussetzungen schaffen, dass IDM-fähige XML-Daten auch gelesen und verstanden werden. IDM Wohnen steht dabei nicht allein, sondern schließt die Lücken perfekt, die Planungs-Programme nicht abdecken. Gerade im Bereich der Wohnmöbel wird daher die Symbiose und Ergänzung von Planungs- und Kommunikationsformaten deutlich, was sich insbesondere bei hochwertigen 3D-Planungen zeigt.
Und auf der anderen Seite: IDM Wohnen ist für jedes Handelshaus ein perfektes kaufmännisches Basisformat, das sich hervorragend für einfache Konfigurationen eignet. So weiß man auch, dass beispielsweise erst durch IDM Wohnen eine Ausstattung der Fachberater mit Mobilgeräten für das Verkaufsgespräch einen wirklichen Mehrwert bringt.
Auf Tablets können so alle verfügbaren Möbelprogramme hinterlegt und täglich aktualisiert werden – via Konfigurator wäre das Eingehen auf jeden Kundenwunsch fast ein Kinderspiel.
Durch IDM sinkt konsequenterweise auch die Quote manueller Order-Vorgänge. Neben den damit verbundenen direkten Kostenvorteilen springen ­besonders die beeindruckend abgesenkte Rückfrage-Quote und die Fehler-Minimierung ins Auge.
Natürlich bedeutet die Implementierung des IDM-Formats gewaltige Anstrengungen auf Hersteller-Seite. Hülsta hat diese Herausforderung schnell und richtig erkannt. So integriert man folglich alle Neuprodukte sofort in die jeweilig zu erstellenden Kataloge.
Der Möbelhersteller geht inzwischen schon weiter und generiert die IDM-Daten – angereichert beispielsweise um Typschlüssel – direkt aus seinem SAP ERP. Mancher kostenintensive Aufwand für Zwischenschritte in der IDM-Datenerfassung kann dadurch entfallen.
Wie gesagt: Vordringlich ist jetzt die Beteiligung möglichst vieler Hersteller am IDM Wohnen, damit dessen positive Effekte auf breitester Front wirksam werden können.
Neben dem Wettbewerbs-Druck wird insbesondere das DCC mit seinen Fachbeiräten Wohnen und Handel, aber auch mit der Initiative Zimlog – Stichworte EDI und Bestellprozess – für zusätzlichen „Drive“ sorgen.
Eine der vordringlich hier zu lösenden Aufgaben ist die verbesserte Kommunikation innerhalb des Branchen-Segments Wohnen, denn mitunter wissen potente Daten-Lieferanten nur wenig von gut vorbereiteten Daten-Empfängern – und umgekehrt. In diesem Zusammenhang scheint der Aufbau einer Verteiler-Plattform vorteilhaft.
Unabhängig davon beweist unser Beispiel, dass das Datenformat IDM Wohnen – gerade einmal anderthalb Jahre jung – in der Lage ist, sicher und eindeutig Produkte ganzer Sortimente abzubilden. Sein durchschlagender Nutzen in der Prozesskette Möbel wird tagtäglich in der unternehmerischen Praxis bewiesen. Und gerade das Engagement des bekannten Branchen-Akteurs Hülsta ist eine außerordentlich wertvolle Referenz für das erfolgreiche IDM – wie natürlich auch für das DCC und die Arbeit seiner Gremien, allen voran hier des Fachbeirats „Wohnen“.


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