Deutsche Küchenmöbelindustrie
Küchen aus Deutschland – im Ausland weiter stark nachgefragt

Auch wenn die letzten zwei Monate des Jahres 2016 noch nicht statistisch erfasst wurden, zeichnet es sich doch ab, dass die deutsche Küchenmöbelindustrie wieder ein Plus beim Umsatz im Gesamtjahr erreichen wird. Hohen Anteil daran hat der Export.

Bis Oktober 2016 hat das Statistische Bundesamt und HDH/VDM sowie VdDK die Umsätze der deutschen Küchenmöbelindustrie erfasst. Und vor allem im Export zeigt sich: Der Aufwärtstrend scheint ungebrochen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat musste 2016 in diesem Bereich nie ein Minus verbucht werden. Wie gut sich die Unternehmen hier inzwischen aufgestellt haben, verdeutlicht auch ein Blick auf die Außenhandelszahlen.

Wachstum bis zum 3. Quartal

Bis zum 3. Quartal 2016 ist die deutsche Küchenmöbelindustrie im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 10,27% gewachsen. Das geht aus den Angaben des VdDK hervor. Demnach gingen die meisten Küchen auch im Berichtszeitraum nach Frankreich. In das Nachbarland wurden dabei noch einmal 10% mehr Küchen exportiert. Mehr Küchen gingen auch in die Niederlande und die Schweiz, die Top 2 und Top 3 der Küchenexportländer für deutsche Unternehmen (siehe auch Grafik 1). Etwa 52 Mio. Euro wurden bis ins 3. Quartal auch im Export nach China erwirtschaftet. Das Land in Fernost nimmt damit Position 7 im Export­ranking ein – auch wenn eine Wachstumsrate von 28,2% zu Buche schlägt. Ebenso stark wuchs man übrigens auch in den USA. Mit dem Land wurden allerdings „nur“ rund 36 Mio. Euro erwirtschaftet.

Positiv auf das Außenhandelssaldo wirkt sich derweil aus, dass in der Branche die Importe weiterhin zu vernachlässigen sind. Küchen im Wert von rund 79 Mio. Euro kamen bis zum 3. Quartal ins Land. Zum Vergleich: Im Export waren es im gleichen Zeitraum 1,3 Mrd. Euro. Stärkstes Importland bleibt dabei trotz eines Minus Italien, vor Litauen und Frankreich (siehe auch Grafik 2).

„Maue“ Umsätze im Oktober

Wie schon das Gesamtjahr zeigte sich auch der Monat Oktober. Während die Inlandumsätze nachgaben, stiegen die Umsätze im Ausland.

Insgesamt musste im Oktober ein Minus von 4,36% hingenommen werden. Der Inlandsumsatz fiel dabei um 9,84%, während der Auslandsumsatz um 5,53% zulegte. Vor allem der Handel mit der Eurozone spielte hier wieder eine große Rolle (siehe auch Grafik 3).

Positiv in allen Bereichen

Trotz der etwas schwächeren Umsätze im Oktober (siehe auch Grafik 4) bleibt die deutsche Küchenmöbelindustrie im bisher statistisch erfassten Jahresverlauf 2016 im Plus. Insgesamt wurden schon knapp 4 Mrd. Euro umgesetzt. Davon entfielen rund 2,4 Mrd. Euro auf das Inland, ein Plus von 1,62%. Im Auslandsumsatz beläuft sich das Plus hingegen auf 8,4%.

Für weiter steigende Umsätze sprechen dabei auch die Zahlen aus der GfK Kaufkraftstudie 2017. Demnach steigt die Pro-Kopf-Kaufkraft im Jahr 2017 nominal um 1,7% auf 22.239 Euro. Insgesamt prognostiziert die GfK für das kommende Jahr ein Plus der Kaufkraftsumme nominal von 2,9% gegenüber dem Vorjahr. Unter Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Und auch die Werte der monatlich von der GfK erhobenen Konsumklimastudie bewegen sich weiter auf hohem Niveau. Demnach prognostizierte  das Konsumklima für Dezember 9,8 Punkte nach 9,7 Zählern im November. Die steigenden Konjunkturaussichten in Verbindung mit einer stabilisierten Einkommenserwartung sorgen dafür, dass auch die Anschaffungsneigung zulegt. Die Experten der GfK gehen davon aus, dass der Bereich auch Rückenwind von der Sparneigung erhielt. Seit ihrem historischen Tiefststand im April hatte sie sich in den letzten Monaten wieder etwas erholt. Im November ist sie jedoch wieder deutlich abgesackt.

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