Deutsche Küchenmöbelindustrie
Rückläufige Umsätze bis September

Die deutsche Küchenmöbelindustrie erzielte bis zum Ende des dritten Quartals 2017 einen Umsatzrückgang von -3,4%. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Das Inlandsgeschäft ist nach Destatis um -5,5% zurückgegangen, während die Auslandsgeschäfte auf Vorjahresniveau lagen. Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer des VHK Herford, weist allerdings darauf hin, dass diese amtlichen Zahlen von den internen Zahlen des VdDK abweichen. Bis einschließlich des dritten Quartals 2017 hätten sich die Auftragseingänge positiv entwickelt: mit einem Gesamtzuwachs von +4,1%, der überwiegend aus dem Auslandsgeschäft gespeist wird, welches mit +9,3% stark gewachsen ist.

Die deutliche Abweichung zwischen amtlichen und internen Zahlen sind nach Dr. Heumanns Angaben gut erklärbar: „Zum einen nehmen Auftragseingänge regelmäßig die Umsatzentwicklung der folgenden Monate vorweg. Die Tatsache, dass gerade das dritte Quartal wieder positiv verlaufen ist, stimmt uns optimistisch für die Umsatzentwicklung bis zum Ende des Jahres. Wir rechnen damit, dass sich die negative Umsatzentwicklung per September bis dahin überwiegend erledigt hat.“

Statistischer Störfaktor durch Marktbereinigung

Der Hauptgeschäftsführer betont aber auch, dass die Entwicklung der Auftragseingänge 2017 teilweise aus der Systematik der VdDK-internen Auftragsstatistik resultieren. Denn diese Erhebung erfasse und vergleiche die Auftragseingänge der meldenden Unternehmen nur dann, wenn die gleichen Unternehmen im Vergleichsmonat des Vorjahres ebenfalls Auftragseingänge gemeldet hatten.

Durch die Produktionseinstellung der Unternehmen der Alno-Gruppe Mitte September 2017 jedoch trete eine systemische Verzerrung dieser Statistik ein, weil spätestens ab Produktionseinstellung die zuvor bei der Alno-Gruppe eingegangenen Aufträge zumeist auf andere Unternehmen der Branche „umverteilt“ wurden. Diese weisen dann zwingend einen überproportionalen Zuwachs der Auftragseingänge zum Vorjahr aus, ohne dass sich summarisch der Markt insgesamt so umfassend wie ausgewiesen verändert hätte.

 „Die Entwicklung der Auftragseingänge Küche im dritten Quartal ist daher nach unserer Einschätzung zwar durchaus positiv, allerdings nicht in dem Umfang, den die unkommentierten Zahlen unserer Statistik nahelegen würden.“ Nach Dr. Heumanns Angaben löse sich die Gefahr von Fehlinterpretationen erst ab September 2018 auf, weil sich dann die Marktverschiebungen durch Produktionseinstellung der Unternehmen der Alno-Gruppe statistisch auflösen.“

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