Habitare 2017
Neustart in Finnland
Helsinki (Finnland). Vom 13. bis zum gestrigen 17. September fand in Helsinki die Design- und Möbelmesse Habitare statt. Rund 400 Aussteller zeigten in vier Hallen Neuheiten für das Wohnen und Leben im (nicht nur) nordischen Raum. Die Messe hat sich in den letzten drei Jahren neu aufgestellt und zielt stärker auf Privatbesucher ab als bisher. „Es ist unser Ziel, die größte und bedeutendste Konsummesse für Wohnen und Lifestyle in den nordischen Ländern zu werden“, sagt Anni Vepsäläinen, CEO der Messegesellschaft Messukeskus. Eine B-to-B-Show mit rund 50 Ausstellern fand begleitend statt. Auch die Hauptschau aber empfiehlt sich als Reiseziel für Business-Käufer. Wer etwas Besonderes und Einzigartiges für sein Einrichtungshaus sucht, wird hier fündig.
Rund 50.000 Gäste besuchten die Habitare. 80% von ihnen kamen vorwiegend aus privaten und 20% aus professionellen Gründen. Die Messe konnte auch zwei prominente Neuaussteller begrüßen: Ikea präsentierte sich erstmals mit einem großen Stand, und die japanische Lifestyle-Kette Muji hatte ihren – so die Veranstalter – allerersten Auftritt überhaupt auf einer europäischen Messe. Ehrengast der diesjährigen Habitare war folgerichtig Masaaki Kanai, Direktor von Muji. Er outete sich in seiner fast schon poetischen Eröffnungsrede als heimlicher Seelenverwandter Finnlands und sprach damit ein Gefühl aus, das viele Japaner und Finnen mit ihm teilen. Kanai sprach aber auch darüber, dass Krisen nötig sind, damit wirklich Neues entsteht.
Eine Erfahrung, die Finnland erst kürzlich machen musste. Als 2013 die einstigen Vorzeigefirmen Nokia und Artek verkauft wurden, wurden Hunderte von Ingenieuren und Designern arbeitslos. Seitdem haben sie intensiv an einer Neuerfindung des finnischen Designs gearbeitet. Die beiden Berufsgruppen wirken jetzt enger zusammen und beginnen, ihre eigenen Möbel- und Lifestyle-Startups zu begründen. Daraus sind spannende neue Businessemodelle, Handelskonzepte und Liefestyle-Ideen entstanden. Mehr dazu lesen Sie im MÖBELMARKT 11.