Konjunktur
Der November zeigt sich freundlich

Die deutsche Möbelindustrie hat nach einem deutlichen Minus im Oktober (-5,7%) im November 2016 wieder Fahrt aufgenommen und ein Plus von 3,0% gegenüber dem Vorjahresmonat erzielt.
Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes war dabei das Segment der Büro- und Ladenmöbel mit einem Plus von 7,5% am erfolgreichsten. Auch die Küchenmöbelhersteller (+4,4%) und Wohnmöbel ohne Polstermöbel (+0,9%) konnten sich im November über einen Umsatzzuwachs freuen, während Matratzen (-0,9%) und Polstermöbel (-1,7%) ein Minus hinnehmen mussten. Damit setzte sich auch im November der Trend des bisherigen Jahres 2016 fort, in dem Matratzen (-3,4%) und Polstermöbel (-3,8%) in den ersten elf Monaten den größten Rückgang in der deutschen Möbelindustrie verzeichneten.
Zu den Gewinnern zählen dagegen bis November Wohnmöbel ohne Polstermöbel  (1,9%), Büro- und Ladenmöbel (+6,9%) sowie Küchenmöbel (+4,2%). Insgesamt konnte die deutsche Möbelindustrie im Zeitraum von Januar bis November um 2,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen.
Auch der deutsche Möbelhandel erzielte im November – nach zwei Rückgängen in Folge – mit 0,4% wieder ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat.

Import rückläufig – Export stagniert

Eine gute Nachricht gibt es auch vom deutschen Möbelaußenhandel. Die Einfuhren ausländischer Möbel nach Deutschland nahmen im November 2016 um 2,4% ab. Besonders Ladenmöbel (-24,5%) und Matratzen (-19,0%) wurden deutlich weniger importiert als noch im November 2015. In die andere Richtung geht dagegen die Entwicklung im Bereich der Polster­möbel, wo ein Importplus von 8,6% zu verzeichnen ist.
Im Zeitraum von Januar bis November 2016 wurden verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 7,2% mehr Polster­möbel eingeführt. Am höchsten ist der Importzuwachs bei den Ladenmöbeln (19,7%), während bei Matratzen (-5,6%) ein Rückgang verzeichnet werden kann. Insgesamt wurden in den ersten elf Monaten des letzten Jahres 1,7% mehr Möbel importiert als im Vergleichszeitraum 2015.
Auch der Möbelexport verzeichnet in dieser Zeitspanne einen leichten Zuwachs um 0,6%. Entscheidenden Anteil daran haben Küchenmöbel mit einem Plus von 9,7%, während Ladenmöbel den größten Rückgang (-8,7%) zu verzeichnen haben.
Ähnliche Tendenzen weist der Einzelmonat November auf, bei dem der Export bei Ladenmöbeln und Matratzen (beide -3,8%) rückläufig ist, Küchenmöbel dagegen mit 12,7% auch hier das größte Plus verzeichnen. Über alle Teilsegmente hinweg bewegt sich die Exportquote des deutschen Möbel­außenhandels im November exakt auf dem Niveau des Vorjahresmonats.

Kapazitätsauslastung steigt

Auf einem guten Weg befindet sich die vom Münchener ifo-Institut quartalsweise gemessene Kapazitätsauslastung in der Möbelindustrie. Demnach stieg sie bisher im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum vierten Quartal 2016 leicht von 85,6% auf 86,5% der betriebsüblichen Vollauslastung. Am besten entwickelten sich die Polstermöbel (+8,2%).

Mehr Geld für Möbel

Positive Nachrichten gibt es auch für den Möbelhandel in Deutschland. Laut HDH/VDM gaben die Bundesbürger im vergangenen Jahr durchschnittlich 406 Euro pro Kopf für Möbel aus. Das ist der beste Wert seit 10 Jahren – damals lagen die Möbelausgaben  bei 369 Euro.
Zwar steht das Thema Wohnen und Einrichten bei den Deutschen traditionell hoch im Kurs. Darüber hinaus wirkten sich im vergangenen Jahr aber auch die hohe Bautätigkeit und die niedrige Arbeitslosigkeit positiv auf die Möbelnachfrage aus.

Pro-Kopf-Kaufkraft steigt

Und dieser Trend scheint sich auch 2017 fortzusetzen, denn laut einer GfK-Studie steigt die Pro-Kopf-Kaufkraft in diesem Jahr nominal um 1,7% auf 22.239 Euro. Die 25 einwohnerstärksten Kreise vereinen bereits ein Viertel der gesamtdeutschen Kaufkraft. Die GfK prognostiziert eine Summe von 1.827,5 Mrd. Euro, was nominal 2,9% mehr als im Vorjahr bedeutet.

Holzindustrie im Plus

Auch das deutsche Holzgewerbe konnte im November ein Plus von 1,3% gegenüber dem Vorjahresmonat erzielen. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Inlandsumsätze um 0,9% und die Umsätze im Ausland um 2,7%.
Im Zeitraum von Januar bis November 2016 liegt das deutsche Holzgewerbe leicht über dem Vorjahresniveau (+1%). Stark zulegen konnten bis November 2016 der baunahe Bereich mit einem ordentlichen Plus von 7,9%.  Holzverpackungen (+4,7%) und der Bereich Parketttafeln (+4,6%) konnten ihren Umsatz ebenso steigern, wie die Sägewerke mit einem Anstieg von 2,7% in den ersten elf Monaten 2016.
Uneinheitlich entwickelte sich das Geschäftsklima im Holzgewerbe im Januar 2017. So sank der Wert bei der Geschäftslage von 33 Punkten im Dezember 2016 auf 23 Punkte im Januar 2017. Im Vorjahresmonat hatte dieser Wert bei 31 Punkten gelegen.
Die Geschäftserwartungen stiegen dagegen im Januar 2017 im Vergleich zum Vormonat von -17 Punkten auf +6 Punkte. Im Januar 2016 hatte der Wert bei 9 Punkten gelegen. Damit liegt dieser Indikator erstmals seit September 2016 wieder im positiven Bereich.
Nach unten gehen dagegen auch weiterhin die Erzeugerpreise in fast allen Segmenten. Die Preise für Schnittholz fielen im Dezember 2016 im Vergleich zum Dezember 2015 um 0,3% und für Holzwerkstoffe um 0,7%.

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