Konjunktur
Herbst drückt Umsätze der Industrie

Der Herbst 2017 war keine gute Jahreszeit für die deutsche Möbelindustrie, denn auch im November erzielte die Branche einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach  -5,1% im September und -1,0% im Oktober waren es diesmal -0,6%, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.
Das beste Ergebnis im November erzielten noch die Büro- und Ladenmöbel mit einem Plus von 2,4%, für das der Bereich der Laden- und sonstigen Objektmöbel (+6,3%) verantwortlich ist. Auch Wohnmöbel ohne Polstermöbel lagen um 1,8% über den Umsätzen aus dem November 2016. Alle anderen Segmente der deutschen Möbelindustrie erzielten allerdings ein Minus im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Die Polstermöbel-Hersteller erwirtschafteten 4,6% weniger Umsatz – -3,8% im Inland und -6,0% im Ausland. Auch die Küchenmöbel hatten im November mit -4,8% einen Rückgang zu verzeichnen. Auffällig im Küchenmöbel-Bereich ist, dass die Inlands­umsätze mit -7,9% deutlich unter denen aus dem Vergleichsmonat liegen. Die Auslandsumsätze konnten sich dagegen in etwa konstant halten (+0,3%). Ein ähnliches Bild zeichnet die Lage bei den Matratzen im November. Das Gesamtminus von 6,6% setzt sich hier aus -7,5% im Inland und -0,8% im Ausland zusammen.
Diese beiden Segmente stehen damit auch sinnbildlich für die Entwicklung in der deutschen Möbelindustrie von Januar bis November 2017: Das Plus von 1,3% im Ausland führt zu einem Umsatz von 5,376 Mrd. Euro und kann das Minus im Inland von 1,0% bei einem Umsatz von 11,154 Mrd. Euro nicht ganz aufwiegen, sodass kumuliert über die ersten elf Monate 2017 ein Umsatz in Höhe von 16,530 Mrd. Euro und damit ein leichter Rückgang von 0,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche schlägt.

Ausfuhren wachsen

Etwas positiver stellt sich bis November 2017 die Lage im deutschen Möbelaußenhandel dar, wo auf Seiten der Exporte ein Plus von 0,6% steht und besonders Matratzen (+8,7%) zulegten. Die Importe gingen dagegen im gleichen Zeitraum um 0,5% zurück. Im Einzelmonat November legten Einfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat leicht um 0,4% zu. Die Ausfuhren lagen sogar um 3,8% über den Umsätzen aus dem November 2016. Auch hier wurden deutlich mehr Matratzen (+19,4%) – aber auch Sonstige Sitzmöbel (+15,1%) und Büromöbel (+8,2%) – ausgeführt.
Schwarze Zahlen schrieb auch der deutsche Möbelhandel im November mit einem Plus von 2,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Mehr Möbel aus Österreich

Dabei werden sich auch wieder viele Möbel „made in Austria“ bei den deutschen Möbelhändlern verkauft haben. Auf jeden Fall lieferten die österreichischen Möbelhersteller in den ersten drei Quartalen 2017 Möbel im Wert von 342,6 Mio. Euro nach Deutschland, was einem Plus von 5,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Im Gegenzug gingen die Einfuhren aus Deutschland um 4,5% zurück.
Insgesamt exportierten die österreichischen Möbelhersteller bis September Waren für 875,3 Mio. Euro, womit der Exportanteil bei rund 40% liegt, da sich das Gesamtergebnis von Januar bis Ende September 2017 auf 1,67 Mrd. Euro beläuft. Das entspricht einem Plus von 0,7% gegenüber dem Vorjahreswert. „Auf den internationalen Märkten kann die österreichische Möbelindustrie durchaus als Schwergewicht betitelt werden“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. „Das Portfolio aus der hohen Qualität der heimischen Hersteller plus zuverlässigem Service und der besonderen handwerklichen Verarbeitung genießt in zahlreichen Ländern einen sehr hohen Stellenwert. So gilt ‚made in Austria’ bereits vielerorts als Label für Wertbeständigkeit und als Gütezeichen für exklusive Produkte.“
Insgesamt rangieren in Österreich über die  ersten drei Quartale 2017 die Ladenmöbel mit einem Plus von 19,5% an erster Stelle. Auch der Bereich Wohnmöbel aus Holz verzeichnete mit +5,5% mehr Umsätze als im Vorjahreszeitraum. Rückgänge gab es indes bei Sitzmöbeln und Teilen (-0,8%), Büromöbeln (-1,5%), Matratzen (-2,0%) und Küchenmöbeln (-2,3%).

Verbraucher-Stimmung in Deutschland bleibt gut

Der Wirtschaftsoptimismus unter den Verbrauchern in Österreich ist derweil so groß wie noch nie. Das hat das Spectra-Wirtschaftsbarometer gemessen. Auch der Optimismus der Verbraucher in Deutschland steigt zu Beginn des Jahres 2018 noch einmal an. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legten im Januar zu. Für Februar dieses Jahres prognostiziert die GfK einen Anstieg des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,2 Zähler auf 11,0 Punkte.
Der Indikator Konjunkturaussichten legt im Januar zum dritten Mal in Folge zu und klettert nun auf 54,4 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit Februar 2011. Die Einkommenserwartung der Bundesbürger erzielte mit einem Plus von 2,5 Zählern den zweiten Anstieg in Folge und weist aktuell 56,8 Punkte auf. Nach zwei leichten Rückgängen legt auch die Anschaffungsneigung zu Beginn dieses Jahres wieder zu. Mit aktuell 60,4 Punkten klettert der Indikator auf ein Niveau, das er zuletzt im Mai 2015 übertreffen konnte.
Im Rückblick auf 2017 stiegen nach den bislang vorliegenden Daten die realen privaten Konsumausgaben um 2%. Damit wurde die von der GfK Anfang 2017 vorgenommene Prognose von etwa 1,5% noch übertroffen.


zum Seitenanfang

zurück