Konsumbarometer 2017 – Europa der Consors Finanz
Vertrauen und Erfahrungen sind die wichtigsten Entscheidungskriterien

Vor einer Kaufentscheidung persönliche Erfahrungen sammeln, mehrere Meinungen möglichst aus dem unmittelbaren Umfeld einholen und sich mehr Zeit lassen – so lässt sich das Konsumverhalten der Europäer nach den Ergebnissen des Konsumbarometers 2017 der Consors Finanz zusammenfassen. Danach kehrt das Wachstum in der Breite in Europa allmählich zurück. Immerhin über 46% der befragten europäischen Verbraucher wollen künftig mehr ausgeben. Dennoch bleiben sie skeptisch. 41% wollen auch mehr sparen. Die unsicheren Zeiten und zurückliegenden Krisen haben sie vorsichtig werden lassen. Der Konsum will wohl überlegt sein.

Mit Bedacht einkaufen 59% der Europäer, die sich eher zurückhaltend beim Einkaufen zeigen, haben selbst nicht genügend Geld, um mehr auszugeben. 45% legen lieber etwas auf die hohe Kante, um für harte Zeiten vorzusorgen. Doch ganz allgemein halten sich auch kaufwillige Verbraucher derzeit eher an die Strategie, mit Bedacht einzukaufen. 90% vergleichen vor einer besonderen Anschaffung die Preise, 85% denken länger darüber nach, bevor sie sich zum Kauf eines höherpreisigen Produkts entschließen, und 79% holen bei größeren Anschaffungen außerdem mehr Angebote ein.

Nähe und Vertrautheit spielen Rolle beim Kaufprozess

In einer zunehmend komplexen Welt steigt zugleich die Sehnsucht nach Vertrauen und Verlässlichkeit. Beides suchen europäische Verbraucher vor allem im engeren privaten Umfeld. 92% der Europäer vertrauen ihrer Familie, 88% Freunden. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sich Verbraucher mehrheitlich (87%) auch auf Empfehlungen aus dem unmittelbaren Umfeld beim Kauf eines Produkts verlassen.

Summe der Erfahrungen zählt

Doch auf das nähere Umfeld hören potenzielle Käufer nicht allein. Ihre Entscheidung ergibt sich zunehmend aus der Gegenüberstellung verschiedener Quellen. 70% der Befragten nutzen Special-Interest-Zeitungen als Ratgeber. 63% berücksichtigen Bewertungen aus dem Internet, und 60% halten es für richtig, Beurteilungen von Websites wie Vergleichsportalen einzubeziehen. Nur 52% der Europäer verlassen sich auf die Beratung im Geschäft. 60% von ihnen haben dabei sogar schon einmal von einem Kauf Abstand genommen, weil sie zu dem Verkäufer nicht genügend Vertrauen hatten.

Vertrauen ist ein scheues Reh

„Die Verbraucher haben höhere Ansprüche als je zuvor. Sie informieren sich vorab ausführlich und prüfen die Qualität der Markenversprechen der Hersteller“, folgert Gerd Hornbergs, Geschäftsführer von Consors Finanz, aus den Ergebnissen der Umfrage. „Eine Enttäuschung, eine kleine Ungereimtheit, und die ganze Markenbeziehung wird infrage gestellt.“

Die vollständige Studie kann abgerufen werden unter https://studien.consorsfinanz.de

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