Marquardt Produktion
Michael Marquardt übergibt an Olaf Kramm

Nach 50 Jahren verabschiedet sich Michael Marquardt aus dem kommerziellen Arbeitsleben: Mit Wirkung zum 1. Januar hat er sein Polster-Unternehmen Marquardt Produktion an Olaf Kramm weitergegeben.

Michael Marquardt suchte ursprünglich einen Mieter für seinen Showroom im Kranhaus Nord in Köln. Hierzu fand er als Interessentin die Lebensgefährtin von Olaf Kramm. Doch dann nahmen die Gespräche über die Vermietung eine ungewöhnliche Wendung. Zumal in dem erfolgreichen Unternehmer Marquardt ohnehin der Entschluss gereift war, sich mit 70 einmal mit anderen Dingen als Umsatz und Rendite zu beschäftigen: „Es ist genug.“ Aber es brauche seine Zeit, bis man sich einen neuen Lebensplan eingestehe.

Einfach aussteigen kam für Michael Marquardt aber nicht in Frage. Die Firma sollte in gute Hände kommen. Die Produktion sollte auf jeden Fall in Deutschland weiter bestehen. Kein Mitarbeiter sollte entlassen werden. In Olaf Kramm, zuletzt Deutschland-Geschäftsführer eines japanischen Konzerns, habe er laut einer Mitteilung sein Alter Ego gefunden.

Die Werte, die das Unternehmen ausmachen, weiterzuentwickeln und der Wunsch, das Unternehmen lebendig zu entwickeln, standen für Marquardt dabei im Vordergrund. Mit frischen Ideen könne Kramm mit seiner industriellen Erfahrung sicherlich noch einiges optimieren. Dabei sei die Produktion laut Kramm teilweise hochmodern: „Die Produktion ist in sich geschlossen und stimmig. Sie enthält sogar Kanban-Elemente.“

Marquardt: „Mir war und ist wichtig, dass sich der neue Inhaber mit der Art der Produktion identifiziert und den Standort stärkt.“ Immerhin steht der neue Eigner Olaf Kramm ebenso wie Marquardt zum Standort Paderborn: „Wer bei Marquardt Produktion kauft, kauft direkt beim Hersteller.“

Gewissermaßen als Startkapital hat Kramm die neue Serie „Liberty29“ mitbekommen. Sie ist seit wenigen Wochen auf dem Markt. Benchmark ist die Sofa-Serie „DesignComfort“. Kramm: „Dieses Qualitätsniveau ist Kernelement der Marke. Drunter geht nichts.“ Kompromisse habe es in der Qualität bisher keine gegeben und es werde sie auch in Zukunft nicht geben. Im Gegenteil, der bisherige Vielflieger Kramm will den Komfort aus Business und First Class ins Möbelgeschäft holen. So sollen behutsam neue Ideen ins Unternehmen einfließen und bewährte Konzepte ergänzen.

Die eigene Produktion, der Direktvertrieb und das hochwertige Programm: Für Olaf Kramm ausreichend Gründe, sich mehr mit dem eigenen Programm als mit dem Wettbewerb zu beschäftigen: „Ich habe einen eigenen Plan. Wenn man davon überzeugt ist, die richtigen Produkte zu machen, darf man sich nicht einschränken. Wir sind in einer guten Nische“, so Kramm.

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