Sommerlad
Schließt Möbelhaus in Petersberg im März 2017

Der Gießener Unternehmer Frank Sommerlad (Foto) gibt den dreijährigen Kampf um den Neubau eines 30 Mio. Euro teuren Möbelhauses an der A7 bei Fulda-Mitte auf, wie „osthessen-news.de“ heute meldet. Er schließe am 31. März 2017 den Standort Petersberg und ziehe sich aus der Region Fulda zurück, wie es heißt. 130 Mitarbeiter würden entlassen. Am heutigen Freitagmorgen hat der 49-Jährige seine Belegschaft informiert. „Mehr als gerne hätte ich mit ihnen weitergearbeitet, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass einzelne Behörden in dieser Region Verfahrensfragen wichtiger nehmen, als die Arbeitsplätze der Menschen“, sagte der Firmenchef während der Betriebsversammlung. Zu den Gründen erklärte Frank Sommerlad: Die bauliche Konzeption des vor über 31 Jahren errichteten Hauses werde den heutigen Kundenansprüchen nicht mehr gerecht und könne deshalb nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. „Gerne hätte ich mein Engagement in der Region Fulda weiter fortgeführt – jedoch wurden meine Pläne zur Verlagerung des Standortes in das interkommunale Gewerbegebiet in Künzell, nur wenige hundert Meter vom Altstandort entfernt, vom Regierungspräsidium Kassel nach langen Verhandlungen definitiv abgelehnt.“
Das habe das Regierungspräsidium in einer Besprechung am 20.07.2016 mitgeteilt. „Andere Standorte in der Stadtregion Fulda stehen nicht zur Verfügung oder sind nicht realisierbar.“
Wie das Nachrichtenportal weiter berichtet, begründete das Regierungspräsidium seine Ablehnung Sommerlad gegenüber damit, dass der Standort Künzell nicht mit dem Integrationsgebot des Regionalplans Nordhessen vereinbar sei. Danach ist großflächiger Einzelhandel nur in den Vorranggebieten Siedlung zulässig; der Standort Künzell liegt im Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe. Wie das Unternehmen jedoch recherchiert habe, liegen in Nordhessen die großen Baumärkte und Möbelhäuser der bekannten Filialisten fast ausnahmslos in Vorranggebieten Industrie und Gewerbe. Dass „der Erhalt der Arbeitsplätze und die Fortführung eines erfolgreichen und etablierten Familienbetriebes an einer bürokratischen Hürde scheitere“, bezeichnete Sommerlad als „nicht nachvollziehbar und traurig“.

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