„Unser Ziel ist das traumhafte Schlafen“

MM: Frau Kollbrunner, FoamPartner steht für hochwertige Schaumstoffe und hat sich einen guten Namen als Partner der Matratzenindustrie gemacht. Was zeichnet Ihre Schaumstoff-Technologie aus? 

Rita Kollbrunner: Bereits seit 1937 ist das Unternehmen im Bereich Schaumstoffe tätig und hat sich über die Jahrzehnte ein immenses Wissen angeeignet, sowohl bei den Technischen Schaumstoffen als auch bei Komfort Schaumstoffen. Die fast 80-jährige Erfahrung und das Know-how fließen in unsere Schaumstoff-Technologie mit ein. Zudem wurde unsere Produktion in Wolfhausen im Jahr 2011 modernisiert und neu aufgestellt. So haben wir immer wieder Innovationen auf den Markt gebracht.

MM: Wie zum Beispiel EvoPoreHRC, eine neue Generation von Matratzenschäumen. Was ist das Besondere daran und welche Vorteile ergeben sich für den Endverbraucher?

Kollbrunner: Dabei handelt es sich um den innovativen HRC-Schaum, eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Kaltschäume. HRC steht für High Resilience Climate und wurde für den Komfortbereich entwickelt. Dieser Schaum weist im Vergleich zu Kaltschäumen wesentlich bessere Klima- und Gebrauchseigenschaften auf, er zeichnet sich durch hohe Elastizität aus und behält seine hervorragende Stabilität und Stützkraft während der ganzen Nacht. Dies wirkt sich zum einen auf die Langlebigkeit aus, und zum anderen ergibt sich ein sehr hoher Liegekomfort. EvoPoreHRC ist zudem extrem leicht, d. h. er kommt mit weniger Rohstoffen aus als marktübliche Standardschäume. Das geringere Matratzengewicht ist auch ein Vorteil im Handling, also etwa beim Wenden der Matratze. 

MM: Und welche Eigenschaften zeichnet den Schaum AventO2 aus?

Kollbrunner: Der Schaum AventO2 beruht auf der gleichen Technologie wie EvoPoreHRC, ist klimastabil und leicht. Wir fügen jedoch während des Schäumprozesses noch natürliche Rohstoffe wie Alpenkräuter und Lavendel hinzu. Mit AventO2 wollen wir unter anderem unseren Naturlatex-Kunden eine interessante Alternative im Bereich Schaum bieten. Unser Ziel ist immer das traumhafte Schlafen. 

MM: Die Geschäftsfelder von Foam-Partner umfassen „Technische Schaumstoffe“ und „Komfort Schaumstoffe“. Wie unterscheiden sich diese Schaumstoffe und wo werden sie eingesetzt?

Kollbrunner: Dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Ausrichtungen. Unsere Technischen Schaumstoffe werden beispielsweise in der Automobil- und Luftfahrtindustrie eingesetzt. Die Komfort Schaumstoffe, die jetzt neu unter der globalen Geschäftseinheit „Living & Care“ angesiedelt sind, kommen in der Matratzen- und Polstermöbelindustrie zum Einsatz und werden für Matratzenkerne, Topper und Kissen verwendet. Eine Überschneidung der beiden Bereiche gab es bei einem Auftrag für Swiss Airlines. Da haben wir Auflagematratzen konstruiert, die im Airbus 340 in der First Class eingesetzt werden. Da schlafen die Passagiere auf einer Schaumstoff-Matratze und einem waschbaren
visco-elastischen Kissen von FoamPartner.

MM: Wo erfolgen Entwicklung, Herstellung und Konfektion der FoamPartner Komfort Schaumstoffe?

Kollbrunner: Die Fritz Nauer AG in Wolfhausen ist innerhalb der FoamPartner-Gruppe das Kompetenzzentrum für Komfort Schaumstoffe. Die Entwicklung und Produktion aller Komfort Schaumstoffe erfolgt ausschließlich am Standort in Wolfhausen, dem Hauptsitz der FoamPartner Gruppe. FoamPartner entwickelt, produziert und vertreibt eine Vielzahl von Schaumstoffen. Insgesamt sind es über beide Bereiche rund 200 unterschiedliche Schaumstofftypen.

MM: Wie wichtig ist das Qualitätsmerkmal „Swiss Made“ und wie wird es kommuniziert?

Rita Kollbrunner: Der Claim „Swiss Innovation Inside“ ist uns absolut wichtig. Damit untermauern wir die Schweizer Qualität unserer hochwertigen Schäume. Unsere Produkte bewegen sich im Premiumbereich.
Neben schweizerischen Innovationslösungen wollen wir auch ästhetisch schöne Matratzenkerne gestalten.  Das innovative Design des Matratzenkernes soll sich einerseits in der Ergonomie spiegeln, denn wir wollen ja komfortabel schlafen, aber es muss auch in der Ästhetik gefallen.

MM: Welche Rolle spielt der deutsche Markt für den Bereich Komfort Schaumstoffe? 

Kollbrunner: Der deutsche Markt ist für uns sehr wichtig und soll zukünftig weiter ausgebaut werden. Unsere
Matratzenkerne wollen wir noch mehr im deutschen Markt vermarkten.
Darum wird sich unser neuer Sales-Repräsentant verstärkt ab Sommer kümmern. Der deutsche Markt unterscheidet sich sehr stark vom Schweizer Markt. Für deutsche Matratzen-
produzenten ist etwa das Raum-
gewicht ein sehr großes Thema. Wir haben mit EvoPoreHRC-Schaum
andere Leistungskriterien entwickelt. Denn für den Endkunden zählen in erster Linie Komfort, Stabilität, Lang-
lebigkeit und nicht das Gewicht. 

MM: Die Fritz Nauer AG, die unter der Dachmarke FoamPartner agiert, wurde 1937 durch den Namens-
träger gegründet. Wie ist die Gruppe heute aufgestellt?

Kollbrunner: FoamPartner ist Teil der börsennotierten
Holding-
Gesellschaft Conzzeta AG in Zürich. Der Umsatz von FoamPartner lag 2015
bei 155 Mio. Schweizer Franken.
 Mit zwölf Firmen an elf
Standorten weltweit zählen wir zu den globalen Marktführern der Branche. FoamPartner beschäftigt derzeit 580 Mitarbeiter. 

MM: Wie will sich Foam-Partner zukünftig weiterent-
wickeln, um sich den
entscheidenden Marktvorsprung zu
sichern und seinen weltweiten Erfolg weiter auszubauen?

Kollbrunner: Wir wollen natürlich in
allen Bereichen weiter wachsen, insbesondere im Matratzen- und Kissen-
bereich haben wir klare Wachstumsziele im Fokus, und deshalb werden
wir auch den deutschen Markt in Zukunft noch intensiver bearbeiten. 

MM: Herzlichen Dank für Ihre Ausführungen, Frau Kollbrunner, und weiterhin viel Erfolg!  Michaela Höber

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