Zukunftsinitiative Möbellogistik (ZIMLog)
Verabschiedet branchenübergreifende Standards

Bei der branchenübergreifenden Koordination zwischen Möbelindustrie, Möbellogistik und Möbelhandel bestehen erhebliche Optimierungs-Potenziale. Die in der Zukunftsinitiative Möbellogistik (ZIMLog) organisierten Unternehmen verabschieden zentrale unternehmensübergreifende Standards für die Möbellogistik und empfehlen deren Umsetzung in den Unternehmen. Zudem soll ZIMLog über das Daten Competence-Center (DCC) weitergeführt und ausgebaut werden. Dies sind die zentralen Ergebnisse der letzten ZIMLog-Steuerungskreis-Sitzung die am 17. Januar am Rande der imm cologne stattfand. Hierüber informiert ZIMlog heute in einer Pressemitteilung.

ZIMLog war 2016 auf Initiative der Branchenverbände BVDM, VDM, VDW und AMÖ und ca. 30 Unternehmen aus Möbelindustrie, Möbellogistik und Möbelhandel entstanden. Prof. Dr. Paul Wittenbrink und seine hwh Gesellschaft für Transport- und Unternehmensberatung, Karlsruhe, wurden beauftragt, die unternehmensübergreifenden Prozesse in der Möbellogistik im Detail zu analysieren, Prozess-Störungen zu identifizieren und gemeinsam mit Unternehmen und Verbänden Lösungen zu erarbeiten.

Zunächst ging es darum, eine Vision für eine optimierte Möbellogistik aufzuzeigen. Schon bei der Bestellung soll dem Kunden der Liefertermin der Möbel möglichst genau genannt werden. Die Planungsprozesse von Produktion, Transport und Rampe sind im Rahmen einer unternehmensübergreifenden Steuerung auf Basis eines durchgehenden Datenflusses über die gesamte Prozesskette stärker zu verknüpfen. Und nicht zuletzt sollten klare Entlade-Standards an der Rampe und eine flexible Rampenkapazitäts-Planung bestehen.

In verschiedenen Arbeitskreisen wurden erste unternehmensübergreifende Standards entwickelt und ein Maßnahmencontrolling mit Meilenstein-Planung zur Umsetzung aufgebaut:

Dazu gehören Verfahrens-Grundsätze zum Bestellprozess, Verfahrens-Grundsätze zum Lieferprozess, Grundsätze zum Thema „Melden von Lieferterminen“, Empfehlungen für die Rampenkapazitäts-Planung sowie die Festlegung von Entlade-Standards.

Prof. Wittenbrink kommentiert die Ergebnisse: „Besonders freut mich, dass die beteiligten Unternehmen und die Verbände die Standards nach intensiver Diskussion ohne Gegenstimme verabschiedet und zur Umsetzung empfohlen haben. Das war ein hartes Stück Arbeit, das sich jedoch gelohnt hat.“ Darüber hinaus wurden Anwendungs-Empfehlungen zu den Daten-Schnittstellen verabschiedet. Hierbei konnte auf die Ergebnisse des Projektes „Papierloser Warenverkehr“ zurückgegriffen werden, welche  die Möbelcenter Ostermann GmbH & Co. KG in einem Parallel-Projekt entwickelt und zur Verfügung gestellt hatte.

Auch wenn gemeinsame Standards eine wesentliche Voraussetzung für die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit sind, bleibt auf dem Weg zur Umsetzung der gesteckten Ziele noch viel Arbeit. Dazu Andreas Ruf, Verband der Deutschen Wohnmöbelindustrie (VDW): „So haben wir vor, die geplante Umsetzung in den Pilotunternehmen zu begleiten und Erfahrungen bei der Umsetzung für das weitere Ausrollen zu sammeln. Zudem haben wir uns zum Ziel gesetzt, über neue gemeinsame Formen der Transportorganisation nachzudenken und Ideen, wie den gemeinsamen Einsatz von Entlade-Helfern, weiter zu verfolgen.“

Es gebe also noch weiterhin viel zu tun, so die Mitteilung weiter. Um ZIMLog einen noch besseren organisatorischen Rahmen zu geben, soll die Initiative in das Daten Competence-Center (DCC) in Herford integriert werden. Das DCC ist ein eigenständiger, nicht gewinnorientierter Verein, der sich in allen Bereichen der Datenkommunikation für die Möbelbranche engagiert. DCC-Geschäftsführer Dr. Olaf Plümer erläutert: „Da wir uns im DCC der zunehmenden Bedeutung der Möbellogistik bewusst sind, hat der Vorstand in seiner Sitzung am 9. Februar beschlossen, ZIMLog innerhalb des DCC weiterzuführen und auch die Grundfinanzierung sicherzustellen.“ Mit der Koordination und Moderation sei weiterhin Prof. Wittenbrink von hwh beauftragt.

Für spätestens März sei die nächste Sitzung des Steuerungskreises ZIMLog geplant, bei der es insbesondere darum gehe, das Arbeitsprogramm für 2017 festzulegen. Auch seien – so heißt es in der Mitteilung – natürlich weitere Mitstreiter gefragt. Der Kreis sei offen, und je mehr Unternehmen sich an den gemeinsamen Standards und deren Umsetzung beteiligten, desto größer werde der Erfolg sein. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme sei die Mitgliedschaft im DCC, was für einen Großteil der Unternehmen der Möbelbranche schon heute der Fall sei.

Interessenten können sich an Dr. Plümer (pluemer@vhk-herford.de) oder Andreas Ruf (ruf@vhk-herford.de) wenden.

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