Österreichischer Küchenmarkt 2024
Nachfrage weiter rückläufig

Wien (Österreich). Die Krise im österreichischen Küchenmarkt hielt auch im Jahr 2024 an: die Herstellererlöse mit Küchenmöbel, Küchenspülen und Küchenarbeitsplatten sanken das zweite Jahr in Folge signifikant, zuletzt um 9,1% gegenüber 2023 auf insgesamt rund 482 Mio. Euro. Dies zeigen aktuelle Daten von drei Marktstudien des Marktforschungsinstituts Branchenradar im Rahmen des Berichts „Branchenradar Küchen in Österreich“.
Am härtesten traf es laut Bericht die Erzeuger von Küchenmöbel. Im Jahresvergleich reduzierte sich der Umsatz um 10,4% auf rund 378 Mio. Euro, da nicht nur die Nachfrage sank, sondern auch die durchschnittlichen Verkaufspreise. Deutlich flacher war der Rückgang bei Küchenspülen (-2,9%) und Küchenarbeitsplatten (-4,7%). In beiden Warengruppen zogen die Verkaufspreise deutlich an. „Im Jahr 2024 wurden insgesamt nur noch rund 158.000 Küchen verkauft“, berichtet Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar Marktanalyse. „Das waren um 12.300 Stück weniger als im Jahr davor“.
Vor allem die Erneuerung der Küchen erfolgte weiterhin nur schleppend. Wurden im langfristigen Mittel pro Jahr zwischen 135.000 und 140.000 Küchen getauscht, waren es zuletzt nur noch 103.800 Stück. Vor dem Hintergrund einer Phase mit historisch hoher Inflation, die nahtlos durch eine unsichere Weltlage mit schrumpfender Wirtschaft abgelöst wurde, überrascht es allerdings nicht, dass private Haushalte größere Investitionen hintanstellen oder zumindest sorgsamer planen, so das Institut. Zudem wird der Kauf einer neuen Küche – im Gegensatz zum Heizungstausch oder einer thermischen Sanierung – nicht staatlich gefördert. Darüber hinaus habe sich der Preis für eine Küche in den letzten Jahren massiv erhöht, inklusive Küchengeräte (Weiße Ware) um etwa ein Fünftel.