Ambiente / Messe Frankfurt
Panelgespräch zum „Ethical Style Guide“

Das Interesse der Konsumenten an nachhaltig hergestellten Produkten steigt Jahr für Jahr. Grund genug für die internationale Konsumgütermesse Ambiente, ihren Einkäufern einen neuen Besucherführer an die Hand zu geben. In einem komplexen globalen Angebotssegment schafft der Ethical Style Guide Orientierung, rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Die Einführung des Nachschlagewerkes, genauso wie den Einfluss von nachhaltigem Handel und Produktion, diskutierten aktuell auf der Messe Experten aus der Jury des Ethical Style Guides: Kees Bronk, Trainer CBI – Center for the Promotion of Imports from developing countries, Max Gilgenmann, Berater und Journalist/Experte für textile Nachhaltigkeitskriterien, Nicolette Naumann, Vice President Ambiente/Tendence und Mimi Sewalski, Geschäftsführerin des Online Marktplatzes avocadostore.de. Im Fokus der Teilnehmer stand das Thema Nachhaltigkeit für den Handel – und in der Folge den Verbraucher – transparent aufzubereiten.

Dabei diskutierte die Jury auch, welche Kriterien entscheidend und welche Strategien sinnvoll sind, um mit nachhaltigen Produktlinien wahrgenommen zu werden. „Für uns ist das steigende Konsumenteninteresse an nachhaltigem Lifestyle und entsprechenden Produkten deutlich spürbar. Allerdings ist es selten so, dass ein Erzeugnis ausschließlich wegen seiner nachhaltigen Herkunft besser nachgefragt wird. Dieses Attribut ist lediglich die Kür. In der Basis müssen diese Produkte den gleichen Qualitäts- und Designansprüchen genügen wie herkömmliche Konsumgüter. Im Ethical Style Guide finden Einkäufer eine wertvolle Orientierungshilfe auf der Suche nach diesen Gütern – und das im Kontext der aktuell besuchten Messehalle. Alle Daten des Ethical Style Guides basieren auf Selbstangaben der Aussteller, die von uns als Jury geprüft wurden. Der Guide ist kein zertifiziertes Gütesiegel zu verstehen“, so Nicolette Naumann.

Nachhaltigkeit transparent auf den Punkt gebracht

In dem gut einstündigen Gespräch ging Max Gilgenmann auf die Bandbreite der Produkte ein: „Die Grundidee ist, inhaltliche Kategorien in den Ethical Style Guide einzuführen, um damit das weite Feld der Möglichkeiten nachhaltigere Produkte zu erzeugen und/oder zu vertreiben etwas zugänglicher zu gestalten. Wir überlassen dabei ganz bewusst die qualitative Bewertung den Zertifizierern auf der einen Seite und den Einkäufern auf der anderen Seite. Im speziellen und konkreten Fall des Ethical Style Guides sind vor allem die Bandbreite der Produkte, die auf der Ambiente und Tendence ausgestellt werden dafür verantwortlich, dass am Ende so viele Nachhaltigkeitskategorien herausgekommen sind. Als Jury sind wir bestrebt, offen und fair all die individuellen Ansätze der Aussteller unter die Lupe zu nehmen und – im Falle der Aufnahme in den Guide – ihnen mit einer passenden Einordnung inhaltlich so gerecht wie möglich zu werden.“

Mimi Sewalski beschrieb Nachhaltigkeit als ein starkes Verkaufsargument, dass bei den Verbrauchern sehr gut ankommt: „Während der Verbraucher im Bereich Lebensmittel langsam gelernt hat, wie man nachhaltiger konsumiert, ist er in allen anderen Bereichen absolut orientierungslos. Fakt ist aber, dass Nachhaltigkeit ein positives Verkaufsargument auf dem Markt ist und viele Verbraucher gerne bewusster konsumieren möchten. Der Ethical Style Guide sorgt für Orientierung und schafft es, den schwammigen Begriff Nachhaltigkeit transparent für alle Seiten auf den Punkt zu bringen. Davon profitieren alle Beteiligten, sowohl auf Händler- als auch auf Konsumentenseite.“

Auch Kees Bronk sieht in dem Thema Nachhaltigkeit mehr als nur einen kurzzeitigen Trend. Im Panelgespräch ging er noch einmal deutlich auf die Bedeutung für Hersteller und Einkäufer ein und zog folgendes Fazit: „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für Hersteller und Einkäufer in unserem Sektor geworden. Wir sehen, dass sich die Einstellung zur sozialverträglichen und umweltfreundlichen Produktion von einer defensiven und oberflächlichen Haltung zu einer eher positiven und ganzheitlichen Sicht entwickelt. Weil Verbraucher im Home-Segment "grüne" Produkte als geeignete Möglichkeit betrachten, ihre Aufgeschlossenheit als Verbraucher und Schenker zu dokumentieren, sehen Hersteller und Einkäufer Öko- und Fairtrade-Wertvorstellungen als Mehrwert für ihre Konzepte und eine Möglichkeit der Differenzierung. Zugrunde liegt die Erkenntnis dass wir, egal ob Hersteller, Einkäufer oder Verbraucher, letzten Endes alle Menschen auf ein und demselben Planeten sind. Das macht meiner Meinung nach die Nachhaltigkeit nachhaltig, viel mehr als ein kurzfristiger Trend.“

Weitere Informationen zum Ethical Style Guide und den einzelnen Kategorien gibt es

hier.


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