AMK-Wirtschaftspressekonferenz 2025
Branche setzt auf Erholung

(v.l.): Markus Wagenhäuser, Leiter des Bereichs Großgeräte bei der GFK; Volker Irle, Geschäftsführer AMK, sowie die AMK-Vorstände Michael Mehnert und Bernd Weisser. Foto: Lehmann

Köln. Die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) hat auf ihrer jährlichen Wirtschaftspressekonferenz am heutigen 20. Mai einen Überblick über die wirtschaftliche Lage der deutschen Küchenbranche gegeben. Nach einem schwierigen Jahr 2024 und einem schwachen Start 2025 bleibt die Marktsituation angespannt. Dennoch setzt die Branche auf mittelfristige Erholung.

Nach dem pandemiebedingten Boom der Vorjahre kehrte der Markt 2024 auf das Niveau der Vor-Corona-Zeit zurück. Der Inlandsumsatz der deutschen Küchenmöbelindustrie sank laut Statistischem Bundesamt um 8,23% auf rund 3,04 Mrd. Euro. Der Export ging mit minus 4,38% etwas moderater zurück (2,62 Mrd. Euro). Der Gesamtumsatz der Küchenmöbelindustrie betrug 2024 knapp 5,66 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 6,48% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz der rückläufigen Zahlen konnte sich die Küche als stärkstes Teilsegment im Möbelmarkt behaupten und zeigt damit ihre strukturelle Bedeutung als Mittelpunkt des modernen Wohnens. „2024 hat unsere Branche ihre Resilienz unter Beweis gestellt“, fasst Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche, die Entwicklung zusammen. „2025 erwarten wir eine Phase der Stabilisierung – und ab 2026 rechnen wir mit einer spürbaren Erholung des Marktes.“

Jahresstart 2025: schwächer als im Vorjahr 

Die aktuelle wirtschaftliche Lage zu Beginn des Jahres 2025 bleibt angespannt. Der Inlandsumsatz der Küchenmöbelindustrie sank im ersten Quartal leicht um 1,66%, der Export um 1,96%. Insgesamt ergibt sich damit ein Umsatzrückgang von 1,8%, wobei sich zuletzt ein leichter Aufwärtstrend abzeichnete. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum startete das Jahr für den Küchenfachhandel mit gestiegenen Auftragswerten (plus 11%), die trotz eines leichten Mengenrückgangs von minus 2,7% zu einem moderaten Umsatzplus führten. Auch der Absatz von Einbaugeräten entwickelte sich verhalten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen sowohl Absatzmenge als auch Umsatz leicht im Minus.

Verhaltener Optimismus 

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben vorerst herausfordernd. Die globale Wachstumsprognose wurde vom IWF erneut leicht nach unten korrigiert. Gleichzeitig hellt sich das Konsumklima leicht auf, auch wenn es weiterhin auf niedrigem Niveau bleibt. Die Erwartungen an Einkommen und Konjunktur zeigen zumindest in den Frühjahrsmonaten eine leichte positive Tendenz. Mit Blick auf die Baugenehmigungen startet das Jahr 2025 vielversprechend mit einem Zuwachs von 4,1%. Ermutigend ist auch die Entwicklung bei den Bauüberhängen: Laut BBSR wurden viele genehmigte, aber bislang nicht realisierte Bauvorhaben inzwischen begonnen oder fertiggestellt. Die Nichtrealisierungsquote liegt bei nur 3%– ein Zeichen dafür, dass der Wohnungsbau zwar langsam, aber stetig weiterläuft. Eine Stabilisierung der Baupreise (+3,2% im Februar 2025 gegenüber dem Vorjahr) und sinkende Zinsen könnten diesen Prozess zusätzlich fördern. Ebenfalls positiv könnte sich das von der Bundesregierung angekündigte Sondervermögen in Höhe von 500 Mrd. Euro auswirken, so die AMK. 


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