Büromöbelindustrie
Verzeichnet leichten Umsatzrückgang

Wiesbaden. Die deutsche Büromöbelindustrie hat im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 2,4 Mrd. Euro erwirtschaftet, was einem leichten Rückgang von 3,9% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das geht aus den veröffentlichen Zahlen des Industrieverbands Büro und Arbeitswelt (IBA) hervor.
Laut IBA waren im Jahr 2024 besonders Bürositzmöbel gefragt, einschließlich Sofas, Podesten und anderen Sitzgelegenheiten für Kommunikationsbereiche. Das Segment der Bürositzmöbel schloss mit einem leichten Minus von 1,4% im Vergleich zum Vorjahr ab. Die Umsätze mit Bürotischen und -schränken gingen um 5,5% zurück. Dass sich die beiden Bereiche unterschiedlich entwickelten lag nach Angaben des IBA auch an zyklischen Effekten: In der Nach-Corona-Zeit lag der Fokus vieler Unternehmen auf der Optimierung ihrer Schreibtischarbeitsplätze. 2024 standen die zusätzlichen Arbeitsbereiche im Fokus. Die angespannte wirtschaftliche Lage und den hohen Kostendruck bekamen aber beide Sparten zu spüren. Auch Export (-3,2%) und Inlandsgeschäft (-4,1%) entwickelten sich weitgehend parallel.
Trotz leichtem Umsatzrückgang falle das Fazit der Branchenvertreter jedoch fast positiv aus. Die Rückkehr ins Büro und der Fachkräftemangel sorge für nachhaltig positive Effekte. Der Bedarf zur Umstrukturierung der Arbeitswelt sei groß, wobei die Organisation der Arbeit im Büro, im Homeoffice und an anderen, neu hinzugekommenen Arbeitsorten, eine zentrale Rolle spielt, so der Verband. „Unsere Branche kann und muss zu der Transformation beitragen, indem sie mit innovativen Bürokonzepten die Grundlage für effizientes Arbeiten schafft und gleichzeitig Anreize setzt, häufiger ins Büro zu kommen“, betont Helmut Link, Vorsitzender des IBA.
Ein wesentlicher Grund für das große Interesse an Büromöbeln liegt laut eigener Aussage in der Notwendigkeit, die Büroflächen an die Anforderungen neuer Formen der Zusammenarbeit anzupassen. Dafür werden vorhandene Einrichtungen durch Bereiche für intensive Kommunikation und Zusammenarbeit sowie durch Rückzugsbereiche ergänzt. Ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Nachfrage nach Büro- und Objektmöbeln haben die nach wie vor hohe Erwerbstätigenzahl in Deutschland, der Fachkräftemangel und das gestiegene Bewusstsein für die Gesundheit der Mitarbeiter.
Angesichts der aktuellen Wirtschaftsprognosen und den insgesamt wenig investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen rechnen der IBA und seine Mitglieder trotz des großen Bedarfs nicht mit einem raschen Anstieg der Nachfrage im Jahr 2025.