Bau- und Gartenfachmärkte 2024
Branche stabilisiert sich

Köln. Die Bau- und Gartenfachmärkte konnten sich im Jahr 2024 stabilisieren. Der deutsche Markt verzeichnete ein Minus von 1,5%, auf vergleichbarer Fläche von 1,0%. Dabei setzten die Bau- und Gartenfachmärkte insgesamt 20,92 Mrd. Euro um. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) hervor.
Größte Verlierer im Angebot der Branche waren 2024 Fliesen (-13,1%), Gartenmöbel (-8,1%) und Wohnen/ Dekoration (-7,5%). René Haßfeld, seit Jahresbeginn neuer Vorstandssprecher des BHB, analysiert: „Das Jahr 2024 hat nicht die erhoffte Erholung nach dem ersten deutlichen Dämpfer von 2023 gebracht. Zwar ist die Inflation wieder zurückgegangen, dennoch wirkten sich weltweite Krisen, aber auch die permanenten innenpolitischen Herausforderungen zunehmend auf die Konsumlaune der Verbraucher aus. Die Menschen agieren vorsichtig und legen ihr Geld eher für zukünftige Ausgaben beiseite statt in Konsum zu investieren. Dennoch haben sich die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland durchaus achtbar in diesem Umfeld behauptet, besonders im Vergleich mit anderen Branchen.“
Mit Steuererleichterung werde angesichts des Finanzbedarfs des Landes für Verteidigung und Infrastruktur kaum zu rechnen sein, und notwendige Impulse müssen solide gegenfinanziert sein. Dennoch sieht der BHB eine gute Perspektive: Die Nachfrage werde aufgrund des hohen Bedarfs an Sanierungen im Bestand eher stabil bleiben, gleichzeitig wachse der Bedarf an nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen.
Lage in der Schweiz und Österreich
Deutlich schwerer hatten es die Branchenmärkte in der Schweiz: Ihr Umsatz ging 2024 um -3,9% auf 3,40 Mrd. CHF zurück (auf gleicher Fläche -3,3%). Damit bleibt der Rückgang auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Hier verlieren die Bereiche Gartenmöbel (-15,2%) und Wohnen/ Dekoration (-7,9%) besonders stark an Boden.
In Österreich zeichnet sich jedoch ein kleiner Lichtblick ab: Bei einem Umsatz von 3,09 Mrd. Euro blieb am Ende sogar ein kleines Plus von 0,9% stehen, nachdem die Bau- und Heimwerkermärkte dort 2023 noch ein deutliches Minus von 3,2% verzeichnen mussten. Auch hier sind es zwei Bausortimente, die deutlich verlieren: Fliesen (-13,7%) und Bauelemente (-13,1%). Atypisch geht’s hier für Gartenmöbel (+11,4%) und Gartenchemie (+10,9%) aber stark aufwärts.
Kaum Veränderungen bei der Gesamtfläche
Wenig Veränderung bringt das Jahr 2024 für das deutsche Standortnetz, dass sich seit Jahren schon als recht stabile Größe zeigt. Zwar gingen laut der Gesellschaft für Markt- und Betriebsanalyse Gemaba im letzten Jahr insgesamt 20 Märkte vom Netz, dennoch ist die Versorgung der Kunden in Deutschland mit 2.030 Märkten (nach BHB- Definition, d.h. >1.000 qm gewichtete Fläche) nach wie vor sehr gut. Die Gesamtfläche sinkt um 65.000 qm auf jetzt 13,2 Mio. qm.