Baumarktbranche
Umsätze bewegen sich auf guten Niveau

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen entwickelt sich die Baumarktbranche stabil. Die Zahlen bleiben im grünen Bereich: In den ersten neun Monaten dieses Jahres weisen die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland ein Plus von +10,5% (auf gleicher Fläche +9,8%) aus, bei einem Umsatz von 17,02 Mrd. Euro. Diese Steigerung ist allerdings auch dem Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zuzuschreiben, in dem die ersten vier Monate von Gesamt- bzw. Teil-Lockdowns betroffen waren. Aussagekräftiger scheint da die Gegenüberstellung der 3. Quartale: Hier wächst die Branche in Deutschland um +2,3%, auf gleicher Fläche um +1,6%.  Ähnlich sieht es derzeit in Österreich aus: Zum Dreivierteljahr stehen dort Umsätze von 2,45 Mrd. Euro zu Buche, was einer Steigerung von +2,5% entspricht. Eher atypische Werte weisen hingegen die Schweizer Branchenmärkte auf. Bei einem Gesamtumsatz von 2,86 Mrd. CHF sinken die Werte um -6,6% (auf gleicher Fläche um -5,0%). Dies sind ebenfalls Auswirkungen von Lockdown-Phasen, die dem Schweizer Einzelhandel allerdings in 2021 enorme Zuwächse bescherten, also - da zeitversetzt - umgekehrte Effekte bewirken. 
„Gemessen an den immensen Herausforderungen, denen die Bau- und Gartenfachmärkte im Augenblick ausgesetzt sind, bewegen sich die Umsätze auf einem guten Niveau“, betont Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten (BHB). „Natürlich schlagen sich auch hier die bei vielen Produktbereichen deutlich gestiegenen Preise nieder, aber Abstürze wie in anderen Konsumbereichen müssen wir glücklicherweise derzeit nicht verzeichnen. Dennoch steht auch die DIY-Branche vor einem ungewissen Winter und muss drastisch verteuerte Betriebs- und Energiekosten verkraften.“, so Wüst. Dies auch, wenn die Bau- und Gartenfachmärkte schon seit einiger Zeit in Sachen Energieeffizienz und Einsparpotenzialen (namentlich durchgehende LED-Beleuchtung, Optimierung der bestehenden Heizanlagen, Einsatz großer Dach-Photovoltaik-Flächen etc.) deutlich nachrüsten. 
Der Blick auf die Sortimente spiegelt diesen Eindruck wider: Im messbar rückläufigen Bereich finden sich in Deutschland mit Gartenmöbeln (-3,8%), Holz (-3,2%) und Gartenausstattung (-0,1%) aber lediglich drei Sortimentsbereiche. Mit Automotive (+46,9%, enthält Produkte wie Treibstoffe, -aufbewahrung, Schmiermittel, Öle aber auch Autopflegeprodukte etc.) und Heizung/Sanitär (+34,4%) als „Ausreißer nach oben“ wird deutlich, dass sich die Menschen im Angesicht der Preisentwicklung dementsprechend eindecken. Auch die Sortimente rund ums Renovieren (Stichwort Energetisches Sanieren) entwickeln sich zweistellig positiv. Ein Trend, der sich übrigens auch in Österreich ( +17,4% bei Sanitär/ Heizung) ähnlich abbildet. 
„Grundsätzlich wird es für die Branche sehr darauf ankommen, den Menschen intensiv zu erklären, dass wir mit unseren Produkten und Services helfen, ihr Zuhause winter- und krisenfest zu machen und somit auch auf diesem Sortimentssektor kompetente Ansprechpartner sind und bleiben“, so Wüst. Dies gehörte auch zu den zentralen Aussagen des BHB-Kongresses, der sich explizit mit dieser Thematik befasste.


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