BDF
Kräftiger Umsatzanstieg der Fertighausindustrie

Die Fertighausbranche sieht sich mit steigenden Umsatzzahlen, einem hohen Auftragsbestand und einem nachhaltigen Kernprodukt gut für eine beginnende Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu klimafreundlichen Industrien gewappnet.

Auf seiner Mitgliederversammlung in Künzelsau stellt der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) die Ergebnisse seiner aktuellen Wirtschaftsumfrage unter den Hausherstellern vor. Ebenso wie die Baugenehmigungszahlen belegen sie die anhaltende Hochkonjunktur von Holz-Fertighäusern.

Von Januar bis Juli 2021 wurden bundesweit 67.507 Ein- und Zweifamilienhäuser genehmigt, davon 15.330 in Fertigbauweise. Das entspricht einem Marktanteil von 22,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Baugenehmigungszahl insgesamt um 10,8 Prozent an, während der Fertigbau deutlich um 14,7 Prozent zulegte.

„Wir rechnen für 2021 mit einem Marktanteil in Rekordhöhe von rund 23 Prozent. Damit kommen wir unserer nächsten Zielmarke von 25 Prozent ein gutes Stück näher“, sagt BDF-Präsident Hans Volker Noller. Vor fünf Jahren hatte der bundesweite Marktanteil bei knapp 18 Prozent gelegen. In einigen Bundesländern – allen voran in Baden-Württemberg (39,6 Prozent) und Hessen (36,8 Prozent) – liegt der Marktanteil weit über dem Bundesdurchschnitt.

Die 49 industriellen und bundesweit tätigen Fertighaushersteller des BDF werden laut der aktuellen Verbandsumfrage den Branchenumsatz im laufenden Jahr trotz der Corona-Pandemie um 2,9 Prozent auf insgesamt 3,49 Milliarden Euro steigern. Der Auftragsbestand ist durch Abschluss zahlreicher Neuverträge branchenweit auf durchschnittlich gut 16 Monate angewachsen. Entsprechend positiv fällt die Bewertung der Haushersteller mit Blick auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage sowie die Aussichten im nächsten halben Jahr aus.

Laut 81 Prozent der Befragten ist die gegenwärtige Geschäftslage gut. 19 Prozent stufen sie als befriedigend ein. In den nächsten sechs Monaten erwarten 74 Prozent eine gleichbleibende Geschäftslage, 15 Prozent eine schlechtere und 11 Prozent eine noch bessere Konjunktur. Positiv entwickelt sich auch die Beschäftigungszahl der BDF-Unternehmen: Sie dürfte bis Jahresende bei 15.163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegen und damit um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert.

Engstellen seien jedoch der vielerorts weiter herrschende Mangel an Baugrundstücken sowie aufwendige bis schwierige Baugenehmigungsverfahren. „Als industrieller Holz-Fertigbau leisten wir durch die Verwendung von klimafreundlichen und ressourcenschonenden Baustoffen sowohl im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern, von Mehrgeschossbauten, bei Dachaufstockungen sowie Nachverdichtungen als auch bei Bestandsentwicklungen schon heute einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Bauwesens. Diesen Beitrag zu einem klimaneutralen Deutschland und zur Bewältigung des Wohnungsmangels möchten wir nachhaltig ausbauen“, so Noller.

Um den drängenden Herausforderungen rund um den Wohnungsmangel sowie dem Klimawandel gerecht zu werden fordert der BDF angemessene baupolitische Rahmenbedingungen. Mit Blick auf die neue Legislaturperiode spricht er sich für ein tatkräftiges und handlungsschnelles Ministerium exklusiv für die Themen Bauen und Infrastruktur aus. „Bauen ist eine politische Aufgabe derartigen Ausmaßes und derartiger Bedeutung, wie sie nur in einem ‚Vollministerium‘ angemessen vertreten und bewältigt werden kann. Ein exklusives Ministerium für Bau- und Infrastruktur ist der Schlüssel zu einer Baupolitik, die der Bedeutung des Bausektors als Konjunkturmotor und treibende Kraft bei der Dekarbonisierung gerecht werden kann“, so BDF-Präsident Noller.


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