Bundesverband Deutscher Fertigbau E.V.
Kritisiert die aktuelle Baupolitik

Bad Honnef. Der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) hat zu Beginn der Messe BAU in München, welche vom heutigen 13. Januar bis zum 17. Januar stattfindet, die Baupolitik kritisiert und vor einem sich weiter zuspitzenden Wettbewerb am Wohnungsmarkt gewarnt. Dass sich die Zahl der Neubauvorhaben für Ein- und Zweifamilienhäuser seit 2021 mehr als halbiert habe, sei Ausdruck einer fehlgeleiteten Baupolitik und ein sozioökonomisches Alarmsignal.
Deutschland habe im europäischen Vergleich eine der geringsten Wohneigentumsquoten und werde nun auch bei den Wohnungsfertigstellungen je 1.000 Einwohner immer weiter abgehängt. Zu den Hauptursachen dafür gehören nach Ansicht des BDF verknapptes Bauland, ein überbordendes Bauordnungsrecht und eine kaum noch durchschaubare Fördersystematik. Unverständlich sei zudem, dass es mit Blick auf die notwendige Transformation hin zu einem klimafreundlichen Gebäudesektor fast nur noch um die Sanierung von Bestandsgebäuden gehe, während der Neubau vernachlässigt und das private Eigenheim an den Pranger gestellt werde.
„Besonders das Einfamilienhaus hat einen schweren Stand, dabei ist es schon lange ein Inbegriff für soziale Sicherheit und eines der größten Ziele für die Menschen in unserem Land“, sagt Mathias Schäfer, Präsident des BDF. „Wer ein Haus baut, investiert nicht nur in seine eigene Zukunft, sondern ist auch bereit, seinen Beitrag zum Gelingen unseres Gemeinwesens zu leisten. Das verdient mehr Unterstützung und weniger Regulierung.“
Hoffnungsträger der Bauwirtschaft seien dabei ausgerechnet Technologien, die im Einfamilienhausbau, genauer gesagt im Fertigbau, längst bewährte Praxis sind: „Serielles und modulares Bauen kann dabei helfen, bezahlbare Wohnungen schnell und in ausreichender Zahl zu schaffen. Moderne Fertighäuser aus regenerativen Rohstoffen wie Holz erfüllen zudem alle Anforderungen an Energieeffizienz und Klimaschutz“, betont Schäfer.
Um das Vertrauen der Bauherren zurückzugewinnen, bedürfe es nach dem Förder-Hickhack der vergangenen Jahre nun aber einer langfristig verlässlichen Neubauförderung, so der Fertighausverband. Steuerliche Anreize und Zuschüsse müssten geeignet sein, private Investitionen in nachhaltige und klimaschonende Baustandards attraktiver zu machen, statt sie durch unwirtschaftliche Auflagen und kostspielige Nachweispflichten zu konterkarieren.