BVDM Handelsverband Möbel und Küchen
Neue Interessenvertretung für die Branche angekündigt

BVDM-Präsident Markus Meyer und HWB-Geschäftsführer Christian Haesner informierten zur Lage des Möbelhandels in Deutschland. Fotos: BVDM/HWB

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem VDM kündigte BVDM-Präsident Markus Meyer die Gründung einer gemeinsamen Interessenvertretung von Möbelindustrie und Möbelhandel an, in der beide auf Augenhöhe miteinander zusammen arbeiten sollen. Dies sei nach Gesprächen mit Vertretern der Politik in Berlin beschlossen worden. Die Politiker hätten sich, so Meyer, eine solche Interessenvertretung als Ansprechpartner gewünscht, da es sonst kaum möglich sei, alle Partikular-Interessen der Branche bei Gesetzgebungsprozessen und Planungen in den Ministerien zu berücksichtigen. Eine solche Interessenvertretung, betonte Meyer in Anwesenheit auch des VDM-Präsidenten Elmar Duffner, habe es in der Branche noch nie gegeben und man wolle diese nicht nur zur Kommunikation mit den Entscheidern in Berlin sondern auch in Brüssel nutzen, um die Möbelbranche zu stärken. Er rief alle in der Branche aktiven auf, sich dieser Vertretung anzuschließen. Ein konkreter Name werde zeitnah bekantgegeben, bisher gebe es nur einen Arbeitstitel für die neue Organisation.

Umsatz im Handel 2022 auf hohem Niveau

Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel hat im Jahr 2022 den Umsatz des Vorjahres um rund 8 Prozent übertroffen und wird aller Voraussicht nach mit rund 35,3 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz auf hohem Niveau bleiben. Das teilte der BVDM ebenfalls auf der Pressekonferenz mit. Die Zahlen ergeben sich aus Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2022 nach Werten des BVDM in Abstimmung mit dem IFH Köln. Für das erste Halbjahr 2023 erwartet der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) eine stabile Nachfrage. Polstermöbel haben dabei den Büro- und Küchenmarkt als Wachstumstreiber abgelöst, der Matratzenbereich muss nach Angaben des Verbandes geringfügige Verluste hinnehmen. BVDM-Präsident Markus Meyer und Christian Haeser, Geschäftsführer des Verbandes Wohnen und Büro, zu dem der BVDM gehört, verwiesen in ihren Statements auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die das Jahr 2022 geprägt hätten.

Die Entwicklung des Möbel- und Küchenhandels 

Die Umsatzentwicklung zeigte sich in 2022 in fast allen Hauptwarengruppen – bis auf Matratzen – äußerst positiv. Stärkster Wachstumstreiber mit einem Umsatzwachstum von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr waren die Polstermöbel. Der Küchenhandel schließt 2022 mit einem Wachstum von rund 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab, bei Büromöbeln konnte der Umsatz um 6 Prozent gesteigert werden. Im Bereich der Garten- und sonstige Wohnmöbel gab es im letzten Jahr eine Trendwende: War dieser Bereich noch 2021 rückläufig, so konnte im letzten Jahr ein Zuwachs über 8 Prozent verzeichnet werden. Dem gegenüber stehen Umsatzeinbußen von rund 5 Prozent bei der Hauptwarengruppe Matratzen. 

Der Möbel- und Küchenhandel profitierte in 2022 erneut vom Homing- und Homeoffice-Trend. Die Menschen legten nach wie vor großen Wert auf Wohnlichkeit und Gemütlichkeit und investierten eher in ein behagliches Zuhause als beispielsweise in den Tourismus. Der Trend zum Homeoffice ist spätestens seit 2022 in unserer Gesellschaft etabliert und ein fester Bestandteil der Arbeitswelt. Dies spiegelte sich auch in der nach wie vor erhöhten Nachfrage für Büromöbel wider. Büromöbel, die sich in den vorhandenen Wohnraum integrieren lassen und flexibel nach ergonomischen Gesichtspunkten einsetzbar sind, waren dementsprechend stark gefragt. Der Umsatz in diesem Bereich nahm zwar weiterhin um 6 Prozent zu, allerdings nicht mehr so stark wie 2021 (10 Prozent). Für erste Halbjahr 2023 erwartet der BVDM noch eine stabile Nachfrage, danach könnte die stark eingetrübte Baukonjunktur auch die Nachfrage nach Möbeln ausbremsen.


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