BVDM
Möbel- und Küchenhandel im leichten Plus

Trotz der widrigen Umstände blickt der Möbelhandel auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel hat im Jahr 2021 den Umsatz des Vorjahres um rund zwei Prozent übertroffen und wird aller Voraussicht nach mit rund 33,8 Mrd. Euro Jahresbruttoumsatz weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Dies ergibt sich aus Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2021 nach Werten des BVDM in Abstimmung mit dem IFH Köln. In 2022 wird der Möbelhandel Störfaktoren wie das weitere Pandemiegeschehen, Inflation, Lieferengpässe sowie erwartete Verschiebungen bei Konsumausgaben in andere Bereiche wie Tourismus zu bewerkstelligen haben.

Die Entwicklung des Möbel- und Küchenhandels

Die Umsatzentwicklung zeigte sich im Küchenhandel sowie im Büromöbelsektor im Jahresverlauf durchgehend positiv. Der Küchenhandel schließt 2021 mit einem Wachstum von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab, bei Büromöbeln konnte das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr sogar um zehn Prozent gesteigert werden und bei den Polstermöbeln um drei Prozent. Demgegenüber stehen Umsatzeinbußen von rund neun Prozent bei der Hauptwarengruppe Matratzen und sechs Prozent bei den Garten- und sonstigen Wohnmöbeln.

Laut des IFH Köln treibt der Onlinehandel mit seinem Innovationsverständnis den gesamten Handel an. Viele neue Ideen in der Handelsbranche finden ihren Ursprung in der Digitalisierung und dem E-Commerce. Nicht zuletzt deshalb treibt der Onlinehandel auch digitale Innovationen am Point of Sale im stationären Handel voran. Darüber hinaus bewerten Onlinekäufer Innovationen im Onlinehandel überwiegend positiv.

Das IFH ging im Jahr 2020 davon aus, dass 44% des Onlinehandels allein auf Marktplätzen getätigt werden. Ein Grund: Die Zahl der Händler, die auf Marktplätzen aktiv sind, wächst deutlich und übersteigt längst die der Händler mit eigenem Onlineshop. Auch kleineren Händlern bieten Plattformen einen niedrigschwelligen Onlinehebel, der Sichtbarkeit erzeugt und Umsätze ermöglicht. Für 2021 rechnet der BVDM in diesem Bereich mit einem steigenden Anteil.

Der Onlinehandel im Möbelbereich liegt weiterhin bei rund 15 bis 20 Prozent. Mit einer wesentlichen Steigerung ist aber nicht zu rechnen, da das haptische Erleben der Produkte im Fachhandel nach wie vor vom Kunden gewünscht wird bzw. die individuelle Anfertigung eines Produkts den persönlichen Kontakt vor Ort nicht ersetzt.

Positiver Ausblick

Die Bauindustrie und der ZDB bekundeten auf Ihrer Jahreskonferenz im Dezember 2021, dass der Wohnungsbau auch in den „Corona- Jahren“ Stützpfeiler der Baukonjunktur geblieben ist. Ende September 2021 lagen die Auftragsbestände bei fast 13 Mrd. Euro, eine Steigerung zum Vorjahreswert um fast 20%. Die Nachfrage nach Wohnraum lässt nicht nach. Bis September wurden gut 282.000 Wohnungen genehmigt, ca. fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Für die Möbelbranche bedeutet dies laut BVDM grundsätzlich, dass für 2022 ein positiver Ausblick gegeben werden kann. Der Bedarf an Küchen-, Polster- und Wohnungsmöbeln wird demnach anhalten. Jedoch können Störfaktoren wie das weitere Pandemiegeschehen, die Inflation, Lieferengpässe sowie erwartete Verschiebungen bei Konsumausgaben in andere Bereiche (bspw. Tourismus) zu Problemen führen. Daher sei es schwierig, eine konkrete Prognose zum aktuellen Zeitpunkt abzugeben.

Einen ausführlichen Bericht zur Entwicklung des Möbel- und Küchenhandels lesen Sie in der März-Ausgabe des MÖBELMARKT.


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