Consors Finanz – Konsumbarometer 2018
Hohe Anforderungen der Millenials an den stationären Handel

Der Einkaufsbummel in der realen Welt steht auch für die Generation der Millenials hoch im Kurs und das obwohl 78% der Digital Natives gerne im Internet einkaufen. Dabei werden online nach den Ergebnissen des jährlich herausgegebenen Konsumbarometers von Consors Finanz allerdings häufig online nur bestimmte Produkte, wie etwa Bücher oder Musik, geordert. Millienials wollen demnach die physische Erfahrung, die ihnen der stationäre Handel bietet, nicht missen. 82% möchten das Produkt vor dem Kauf sehen und anfassen, 79% es ausprobieren.

„Allerdings unterscheiden sich das Konsumverhalten und die Anforderungen, die die Millennials an Geschäfte stellen, deutlich von denen der älteren Generation“, analysiert Gerd Hornbergs, CEO von Consors Finanz. „Der stationäre Handel muss die Erwartungen kennen und erfüllen können, um die wichtige junge Konsumentengeneration nachhaltig an sich zu binden.“

So wollen die Millennials als Digital Natives etwa die Vorteile und Annehmlichkeiten, die ihnen die digitale Technik bietet, auch beim Einkauf nutzen. „Das Einkaufsverhalten der Millennials ist fast ausschließlich digitalbasiert“, sagt Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein. „Ohne Smartphone, Apps und Social Media läuft gar nichts mehr.“ 66% würden gerne während ihres Einkaufs im Geschäft personalisierte Angebote in Echtzeit auf ihr Smartphone erhalten. 67% wünschen sich, über aktuelle Sonderangebote der einzelnen Abteilungen des Geschäfts in Echtzeit informiert zu werden. Und 59% möchten beim Ausprobieren der Produkte stets auf die neueste Technik zurückgreifen können.

Dabei seien Millennials laut Studie stets auf der Suche nach dem Besonderen. 80% der Befragten erwarten, dass die Geschäfte Produkte anbieten, die sich nirgendwo anders finden lassen. 76% bevorzugen Shops, die originell sind und mehr Emotionen wecken. Sie wünschen sich Orte, an denen sie überraschende Erfahrungen erleben können, die zugleich spielerisch und sinnlich sind, wo man sich ausruhen und entspannen kann, wo man nicht nur einkauft, sondern auch andere Freizeitangebote nutzen kann. Gerne hätten sie in den Geschäften mehr Platz und spezielle Bereiche, in denen sie Produkte testen oder eine persönliche Einweisung während des Shoppings erhalten. „Diesen Bedürfnissen werden stationäre Händler gerecht, wenn sie einzigartige Angebote schaffen und diese klar herausstellen“, so Hornbergs.

Auch bei der jungen Generation spielen dabei Zeit und Zeitersparnis eine wichtige Rolle. 71% wünschen sich längere Öffnungszeiten. 40% empfinden die Wartezeit an den Ladenkassen als zu lang. 83% würden ein Geschäft sogar häufiger aufsuchen, wenn sie so schnell wie möglich zahlen könnten. „Um schnellere Prozesse zu schaffen, könnten Händler verstärkt auf Selbst-Scan-Kassen oder auf kontaktloses Zahlen via Smartphone setzen“, rät Hornbergs.

Händler können es sich laut Consors Finanz-Experten nicht leisten, die Wünsche der jungen Generation zu ignorieren. „Die Millennials sind besser über aktuelle Trends und Produkte aufgeklärt als ihre Vorgängergeneration“, weiß Heinemann. Auch wenn Sie nur 20% der Bevölkerung ausmachen, ist ihr Einfluss auf das Kaufverhalten anderer Familienmitglieder überproportional.

Die vollständige Studie kann unter studien.consorsfinanz.de abgerufen werden.


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