Cor | Neue Programme
Vision des kunstvollen Sitzens

Cor zeigt zur Fuorisalone im Brera Design District ein zauberhaftes Nest für den ganz privaten Rückzug

Einen einladenden Ort zum Wohlfühlen in den heimischen vier Wänden haben die Designer Jehs+Laub mit dem neuen Cor-Modell „Nook“ geschaffen. Fotos: Cor

„Wir wagen einen Blick in die Zukunft des Sitzmöbeldesigns“, hieß es bei Cor durchaus selbstbewusst zum Start des Fuorisalone im Brera Design District. Hier,  parallel zum Mailänder Salone Del Mobile, präsentierte sich der ostwestfälische Edel-Polsterer in bester Gesellschaft weiterer internationaler Top-Marken des Einrichtungs-Designs. Der temporäre Showroom mit seinem historischen Ambiente bot dabei die perfekte Bühne für die Neuheiten von Cor, unter denen die Sofa-Neuheit „Nook“ besonders zeitgemäß hervorstach.

Außen klar und Innen weich

Das Design-Duo Jehs+Laub steht inzwischen seit Jahren für den übergeordneten Look bei Cor und schafft es dennoch, immer wieder außergewöhnliche und stark differenzierte neue Entwürfe abzuliefern. So auch bei dem bodennahen Hochlehner „Nook“, der durch seine kompakte, aber dennoch leicht wirkende Form besticht – eine eigenständige Form, die den Raum nicht zerschneidet, sondern ihm ein Wohlfühl-Nest hinzufügt, in dem der „Besitzer“ versinken und zur Ruhe kommen kann. Außen zeigt das Sofa klare Kante, ist der Architektur untergeordnet, innen ist es weich und feminin. Vergleichbar mit einer Vase aus den 1950ern, laufen seine Formlinien nach oben hin elegant und spitz zu, bilden dabei eine feine Skulptur. Eine Keder-Naht ermöglicht spielerische und kreative Gestaltungsvariablen, denn es trennt das Sofa in einen Innen- und Außenbereich. Die schmalen Fugen, nicht als modulares Element gedacht, üben eine gestalterische Funktion aus, mit deren Hilfe die große Form erst lesbar wird. Sie sind das strenge Detail, das dem organischen Korpus eine Markantheit verleiht. „Nook ist anders als beispielsweise das von uns entworfene ‚Jalis‘-Programm, das von der Optik der einzelnen Kissen lebt. Nook lebt von dem großen Ganzen“, so Jehs+Laub. „Dabei erhält diese große Form ihre Leichtigkeit durch das Entfernen der Masse“, führen sie weiter aus.

Klassiker neu aufgelegt

Und weil man in der Welt des Sitzens nicht immer die Welt komplett neu erfinden muss, ist die zweite Neuheit von Cor eine Neuauflage des ikonischen Sessels „Shrimp“. Das Modell von 2011 wurde von den Designern behutsam überarbeitet und erlebt als „Shrimp23“ nun eine Renaissance. „Bei älteren Entwürfen fragen wir uns immer: Würden wir es heute genauso machen?“, erklärt das Designer-Duo Jehs+Laub und fährt fort: „Bei der Sitzschale ist es definitiv so – die ist ikonisch und besonders, weil sie aus einem Holzstück geformt ist. Heute empfinden wir den Sitzkern allerdings als nicht mehr zeitgemäß.“ Das führte zur Ausarbeitung eines neuen, voluminöseren Sitzpolsters, das einen harmonischen Gegensatz zu dem harten Holz und zu der Technologie, mit der die Schale geformt wird, bildet. Lose liegt das größer gestaltete, softe Kissen in der Schale, wodurch sich eine Armlehne und ein erhöhter Rücken bilden. Sie verleihen Halt und zusätzlichen Sitzkomfort.
Komplettiert wird der Neuheiten-Reigen von Cor in diesem Frühjahr durch Zuwachs in der „Jalis“-Familie. So ist der Sessel „Jalis Lounge“ nun auch in einer Variante als Clubsessel erhältlich. Er greift die Designsprache mit dem geknickten Kissen auf und interpretiert diese mit seinem niedrigen Rücken etwas weniger raumgreifend neu – was aber nicht zulasten des Sitzkomforts geht, sondern im Gegenteil das aufrechte Sitzen noch unterstützt. Arnd Schwarze

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