Daten Competence Center
Arbeitskreis EDI diskutiert Prozessänderungen

Der Arbeitskreis EDI im DCC. Foto: Daten Competence Center e. V.

Herford. Am 1. Oktober kamen die Mitglieder des Arbeitskreises EDI im Daten Competence Center e. V. am Vereinssitz in Herford zu einer Grundsatzberatung zusammen. 

Im Mittelpunkt standen der Austausch und die unmittelbare datentechnische sowie prozessorganisatorische Umsetzung der bis dato geplanten Regelwerke zur Einführung elektronischer Rechnungen im Geschäftsleben zum 1.1.2025 sowie zur europäischen Entwaldungsverordnung EUDR – letztere wurde mittlerweile allerdings um 12 Monate verschoben.

Die Veranstaltung des DCC führte EDI-Arbeitskreischef Dietmar Weber (Iwofurn). Sie wurde von über 30 Teilnehmern besucht, was die Brisanz der Themen in der Branche zeige. Denn die – inzwischen verschobene, zum Zeitpunkt der Tagung aber noch diskutierte – Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten sowie die ebenfalls zu diesem Termin gesetzgeberisch vorgegebene Einführung elektronischer Rechnungen zwischen Unternehmen verlangen sehr kurzfristig gewaltige Kraftanstrengungen und signifikante Prozessveränderungen vom Holzeinschlag über die Industrie bis in den Möbelhandel.

Einhelliger Konsens bestand in der Aussage, dass eine effiziente Umsetzung beider Regelwerke am besten und schnellsten über digitale EDI-Daten zu lösen sei. Dazu seien sicher Anpassungen in den Datenformaten erforderlich, deren Aufwand jedoch überschaubar sei.

Allerdings verwiesen die Teilnehmer auch auf kritische Punkte: So werde verbreitet mit Lieferscheinen in Papierform gearbeitet, was die Umsetzung über EDI-Daten erschwert. Last but least liegen verwaltungstechnisch für die Einführung von EUDR weder die versprochenen FAQs samt ‚Guideline‘, noch eine angepasste Risikoeinstufung zu den Herkunftsländern von Rohstoffen vor. Auch will die EU-Kommission das notwendige EU-IS-System erst kurz vor dem Stichtag zur Verfügung stellen, um Sorgfaltserklärungen hochladen zu können. 

Einig war man sich im Arbeitskreis zu Ende des Tagungspunktes „EUDR und EDI“, dass erstens die zu übertragenden Daten digital vorliegen sollten und deren Handling optimal über eine Felderweiterung in EDI realisiert werden kann, zweitens der Handel und die Warenwirtschaft zu involvieren sind, drittens der Start und erste Tests zur Umsetzung der Datenübermittlung via ORDRSP oder DESADV umgehend erfolgen und viertens größtmögliche Freiheiten bei der Prozessgestaltung ermöglicht werden müssen.

In diesem Kontext werden mit Spannung die Mitte November vorliegenden Empfehlungen über Strukturen bzw. ‚Qualifier‘ seitens der GS1 erwartet. Mit diesen plus den bis dahin in den Unternehmen der Möbelindustrie gesammelten Erfahrungen wurde das nächste EDI-Meeting auf den 26. November vereinbart. Unstrittig sei, dass auch für EUDR eine branchenweite Umsetzung nötig ist, die konzertiert und gemeinsam von den Mitgliedern des DCC vorbereitet und begleitet wird.

Stringenter verlief anschließend der Austausch zur Einführung elektronischer Rechnungen. Diese müssen der DIN EN 16931 sowie dem Umsatzsteuergesetz genügen; eine Anpassung der EDI-Datenfelder scheint nach ersten Beratungen in der EDI-Arbeitsgruppe „E-Rechnung“ relativ einfach möglich. Wichtig sei vor allem die Vollständigkeit der Inhalte elektronischer Rechnungen, nachrangig das jeweilige Format, so Moderator und AK-EDI-Leiter Dietmar Weber.

Der Arbeitskreis folgte den Empfehlungen der EDI-Arbeitsgruppe, die Dokumentationen für E-Rechnungen anzupassen und die sukzessive Umsetzung durch das DCC anzuleiten bzw. freizugeben.


zum Seitenanfang

zurück