Der Mittelstandsverbund
„Klimaverbund Mittelstand“: Verbündeter auf dem Weg zu klimaneutraler Wirtschaft

Der „Klimaverbund Mittelstand“ feierte Ende März – nach drei Jahren – seinen erfolgreichen Projektabschluss im Berliner Naturkundemuseum. Im Sauriersaal gratulierte Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem „Klimaverbund Mittelstand“, dem Mittelstandsverbund und allen Projektbeteiligten auf der Zielgeraden zu einer mehr als erfolgreichen Umsetzung. Das anvisierte Projektziel, gemeinsam 50.000 Tonnen CO2 einzusparen, wurde dabei nicht nur erreicht, sondern nahezu verdoppelt.

„Der Klimawandel ist eine Katastrophe mit Ansage. Und sie ist abwendbar. Wir wissen seit langem, was den Klimawandel verursacht. Wir sehen, wir spüren die Folgen weltweit und wir wissen, was zu tun ist, um den Klimawandel zu begrenzen und um das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten zu sichern“, sagte Gastrednerin Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, auf der Abschlussveranstaltung des Förderprojektes „Klimaverbund Mittelstand“ im Museum für Naturkunde Berlin. Im Mai 2020 startete das Projekt, in dem weitere „Klimaprofis“ für Verbundgruppen und deren Anschlusshäuser qualifiziert wurden, um diese zu den Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und Ressourcenschutz kostenfrei zu beraten. Schulze war zu Projektbeginn als Bundesumweltministerin zuständige Ressortministerin und unterstützte bereits das Vorgängerprojekt des Mittelstandsverbundes, „Klimaprofi für den Mittelstand“.

Klimaverbund Mittelstand: zentrale Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität

Klimaschutz brauche viele starke Verbündete auf allen Ebenen, so die Bundesentwicklungsministerin. „Wir unterstützen engagierte Verbände in unseren Partnerländern, um Klimaschutz national und international in die Breite zu tragen. Dafür zählen wir auf Sie hier, auf Sie alle hier im Raum, auf Sie alle im Mittelstandsverbund. Initiativen wie Ihre spielen eine zentrale Rolle, Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität und auf dem Weg zur Nachhaltigkeit zu begleiten und zu unterstützen.“, so Svenja Schulze.

Als Entwicklungsministerin sei sie hocherfreut, dass Der Mittelstandsverbund die Projektergebnisse und die Idee des Klimaprofis nun auch über die Grenzen in das vom Entwicklungsministerium geförderte Partnerschaftsprojekt „Vamos“ mit dem brasilianischen Spitzenverband der Baustoffhandelsverbundgruppen, Febramat, trage. Dieser Ansatz könne auch für andere internationale Projekte beispielgebend sein.

Staatssekretär Dr. Patrick Graichen aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz war ebenfalls Gastredner und kam zu einer ähnlichen Einschätzung wie Schulze: „Wir wissen, was wir machen müssen. Wir haben die Technologien dafür. Es wird jetzt ein Rennen gegen die Zeit. Wir haben die Technologien für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Wasserstoff. Wir müssen viel schneller bauen und werden da aber an Herausforderungen bei den Lieferketten und auch beim Fachkräftemangel stoßen.“ Und er rief auf: „Ich danke Ihnen für das Morgen. Ich hoffe, Sie bleiben dran. Wir haben bis 2045 noch genau 21 Jahre vor uns. In denen müssen wir all das, was wir an Wissen haben, auf die Straße bringen. Arbeiten wir gemeinsam daran.“

Klimaschutz längst viel mehr als ein „nice to have“

Und auch Eckhard Schwarzer, Präsident des MittelstandsverbundES, appellierte: „Klimaschutz ist längst viel mehr als ein „nice to have“. Rekordhitze, Unwetter, Hochwasser sind Ereignisse, die sich in den letzten Jahren häufen und uns vor Augen führen, dass wir selbst es in der Hand haben, unseren Planeten nicht dem finalen Kollaps auszusetzen, sondern ihn zu schützen. Gerade deshalb fanden wir das Naturkundemuseum passend als heutige Veranstaltungs-Location, weil es auch daran erinnert, wie kostbar und fragil unsere Natur – unsere natürlichen Lebensgrundlagen – sind.  Und es ist an uns, alles dran zu setzen diese zu schützen und für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.“

Klimaschutz fängt bei einem effizienten Umgang mit unseren Ressourcen an. Ganz vorne auf der Agenda steht dabei der Energieverbrauch. „Wie sehr wir zugleich von der Verfügbarkeit bezahlbarer Energie abhängig sind, hat uns zuletzt die mehr als turbulente Entwicklung des Gas- und Strommarktes infolge des verbrecherischen Überfalls Russlands auf die Ukraine gezeigt. Aber natürlich braucht es hier Menschen, die sich systematisch mit entsprechendem Knowhow aufrüsten und „am Ball bleiben“, denn das Wissen im Bereich Klimaschutz ist ja nicht statisch – es folgt einem sehr dynamischen Erkenntnisgewinn. Und genau dafür liegen im Wesen unserer Verbundgruppen und Genossenschaften die besten Voraussetzungen.“, so Eckhard Schwarzer.

Er bedankte sich bei allen Projektbeteiligten und insbesondere bei den Klimaprofis selbst, „die mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit nicht nur erfolgreich qualifiziert werden konnten, sondern die auch viel unterwegs waren und sich die Unternehmen sorgfältig angeschaut, Bestandsaufnahmen gemacht und zielgerichtete Empfehlungen ausgesprochen haben.“ Und das hat sich ausgezahlt: Das anvisierte Projektziel des Klimaverbundes, gemeinsam 50.000 Tonnen CO2 einzusparen, wurde nicht nur erreicht, sondern nahezu verdoppelt.

Mahnende Worte hatte Frank Böttcher, Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft DMG, mit dabei, der über „Extremwetter im Klimawandel – vom Wissen zum Wettbewerbsvorteil!“ berichtete. „Unsere Weltgemeinschaft hat gerade in den letzten zwölf Monaten im Klimasystem der Erde 24 Zentimeter Anstieg des Meeresspiegels bestellt. Die werden irgendwann geliefert. Die Frage ist nur: Wie schnell geht das? Wir haben bereits seit Beginn der Industrialisierung 10,8 Meter Meeresspiegelanstieg bestellt. Wenn wir so weitermachen wie bisher, steigt der Meeresspiegel. Das ist die Bestellung bis zum Ende des Jahrhunderts. Dann sind wir irgendwo bei über 20 Metern Meeresspiegelanstieg.“

Böttchers Fazit: „Das ist das, was auf uns zukommt. Und das müssen wir wissen. Nur wenn wir das akzeptieren, können wir vernünftige Entscheidungen für die Zukunft treffen. Zögern verbessert nicht die Lage“.

Natürlich gab es auch spannende und exklusive Einblicke aus der Praxis – in der Panel-Diskussion „Qualifizierung einmal anders – Einblicke! Bühne frei für die Klimaprofis“ kamen die Protagonisten des Projektes zu Wort und berichteten aus ihrem Alltag als Klimaprofis. Und dabei waren sich alle einig: Ein Klimaprofi zu sein, lohnt sich und der persönliche Austausch und das einmalige Netzwerk waren und sind auch weiterhin Kern und Highlights des Projektes.

„Mit dem Projekt Klimaverbund Mittelstand blicken alle Beteiligten auf drei unglaublich spannende und intensive Jahre zurück. Was wir zu Beginn kaum zu hoffen wagten, ist eingetreten: Die Klimaprofis sind fest in den Unternehmen etabliert, wir haben die Ziele bei weitem übertroffen und mit der Klimaprofi-Qualifizierung offensichtlich den richtigen Nerv getroffen“, resümierte Dr. Sabine Schäfer, Projektleiterin Klimaverbund Mittelstand und Leiterin Klima, Energie und Ressourcen, Der Mittelstandsverbund.

„Wir sind nicht am Ende eines Projektes, sondern wir sind am Anfang eines Prozesses“, so auch Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund. „Es gibt vermutlich nur wenige Projekte, die trotz schwierigster Rahmenbedingungen, etwa die Corona-Restriktionen, mit überzeugender Tatkraft vieler Beteiligter – allen voran unsere Klimaprofis – so viel für Klima-Ressourcen und Wirtschaftlichkeit für den Mittelstand bewirken konnten. Wir können stolz darauf sein, was wir bisher erreichen konnten.“, so Veltmann weiter.


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