Der Mittelstandsverbund ZGV
Außenwirtschaftlicher Gegenwind nimmt zu

Angesichts von Zollstreit und Konjunkturschwäche geht die deutsche Wirtschaft gebremst in das zweite Halbjahr. Doch dank seiner robusten Grundstrukturen beweist der kooperierende Mittelstand, dass wichtige binnenwirtschaftliche Auftriebskräfte weiterhin intakt sind, wie die Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern belegt. 

Nach einem Plus von 1,5% im vergangenen Jahr prognostiziert die Bundesregierung für 2019 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,5%. Neben den internationalen Zollkonflikten und der Sorge vor einem harten Brexit bereiten der Wirtschaft auch die Spannungen zwischen den USA und dem Iran Sorgen. Und neben dem Handelsstreit mit China scheint US-Präsident Trump nun verstärkt Europa in den Fokus zu nehmen. 

Dieser außenwirtschaftliche Gegenwind geht auch am kooperierenden Mittelstand nicht spurlos vorbei, wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes zeigt. So verzeichneten die Verbundgruppen im zweiten Quartal des Jahres einen leichten konjunkturellen Dämpfer: Knapp 64% – und damit rund 5% weniger als im ersten Quartal des Jahres – bewerteten die wirtschaftliche Lage als gut. Knapp 35% ordneten diese als befriedigend ein. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich bei der Entwicklung der Umsätze in den Kooperationen. Hier beurteilten knapp 75% der Verbünde ihre Umsatzentwicklung im zweiten Quartal als beständig oder steigend, demgegenüber registrierten etwa 24% der Verbundgruppen einen Rückgang. 

Stabiles Erwartungsniveau im kooperierenden Mittelstand

Der Ausblick für das weitere Jahr zeigt ebenfalls eine etwas langsamere Gangart an, bewegt sich aber dennoch bei mehr als 53% der befragten Kooperationen auf stabilem Erwartungsniveau. Der Blick gen Anschlusshäuser hellt das Bild wieder auf: So sank die Zahl jener, die zu Beginn des Jahres noch von einem Umsatzrückgang berichteten, von 21,6% auf 15,9%. Gleichzeitig sprechen knapp 77% der Anschlusshäuser von einem stetigen oder gar steigenden Umsatzverlauf.

Doch dank seiner robusten Grundstrukturen beweist der kooperierende Mittelstand, dass wichtige binnenwirtschaftliche Auftriebskräfte weiterhin intakt sind. So zeichnet sich für den Jahresverlauf eine positive Beschäftigungsentwicklung ab – mehr als 30% der Kooperationen wollen in den kommenden Monaten mehr Personal einstellen.

Retouren-Quote im kooperierenden Mittelstand moderat

Online-Bestellungen spielen im Einzelhandel eine immer größere Rolle. Beim kooperierenden Mittelstand zeigt sich die durchschnittliche Retouren-Quote eher moderat, wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes belegt. So berichten 61,2% der befragten Kooperationen, die Rücklaufquote betrage zwischen 5%  und 10% – bei rund 35% fällt dieser Wert mit unter 5% noch niedriger aus. 

Doch wie viele der Rücksendungen landen im Müll? Bei rund 60% der befragten Verbundgruppen liegt der Anteil der vernichteten Waren an den Rückläufen bei 5% bis 10%. Bei knapp 38% der Verbünde bewegt sich dieser Wert sogar unter 5%. Die Vernichtung von Waren ist und bleibt Ultima Ratio im Handel.

An der Konjunkturumfrage haben sich 67 Verbundgruppenzentralen aus 17 Branchen beteiligt. Die Erhebung wird regelmäßig unter den Verbundgruppen des Mittelstandsverbundes durchgeführt, die insgesamt 230.000 mittelständische Unternehmen vertreten.


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