Deutsche Küchenmöbelindustrie
EU-Green Deal als Herausforderung

Verbandsvorsitzender Stefan Waldenmaier und Geschäftsführer Jan Kurth begrüßten am 17. Februar die Vorstandsmitglieder des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V. sowie weitere Teilnehmer zu einer virtuell ausgerichteten Sitzung. Im Mittelpunkt standen die aktuelle, von Materialengpässen geprägte Branchenlage und die regulatorischen Vorbereitungen auf europäischer und nationaler Ebene zum „Green Deal“ der Europäischen Union und hier insbesondere zur Kreislaufwirtschaft.

In diesem Kontext kommen auf die deutsche Küchenmöbelindustrie weitreichende Aufgabenstellungen zu, wie Heiner Strack – Experte für Technik und Normung bei den Möbelverbänden – in seinem Vortrag erläuterte. Zu den Herausforderungen zählen die Verlängerung von Produktlebenszyklen, die Dekarbonisierung, der Ressourcen- und Klimaschutz, eine erweiterte Herstellerverantwortung, die Materialreduktion und Abfallvermeidung sowie neue Geschäftsmodelle unter dem Blickwinkel ‚Miete‘ bzw. ‚Tausch‘.

Seitens der EU-Kommission befindet sich ein ganzes Paket legislativer Projekte zum Green Deal in der Vorbereitung. Neben laufenden Konsultationen mit Fachverbänden, Behörden und Nicht-Regierungsorganisationen zeigt die publizierte Roadmap über 15 anhängige oder geplante Initiativen der Administration. Vieles von dem, was bisher als „freiwillig“ in der Umsetzung galt, wird künftig für die Wirtschaft obligatorisch, wie Strack erläuterte. Jedoch könne – insbesondere auf normativer Ebene im CEN (Europäisches Komitee für Normung) – direkt und konstruktiv Einfluss auf die Entscheidungsprozesse genommen werden.

Auf der Agenda der Vorstandssitzung standen zudem die geplante Lehrwerkstatt der Möbelindustrie in Löhne, die positive Bilanz der am deutschen Gemeinschaftsstand auf der KBIS in Orlando (USA) beteiligten Unternehmen, die neue Wissensplattform zur Digitalisierung „Moebel Digit@l“ – die am 9. Februar online gegangen ist – sowie der kommende Digitalindex des Daten Competence Center auf der Agenda.

Die wirtschaftlichen Aussichten der Küchenmöbelindustrie wurden von den Teilnehmern als weiterhin positiv eingeschätzt, allerdings werden geringere Zuwachsraten erwartet. Größtes Problem bleiben die eng getakteten Preissteigerungen bei Materialien im Gegensatz zu langfristig fixierten Abgabepreisen gegenüber dem Möbelhandel – und die Versorgung mit Zulieferprodukten grundsätzlich.


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