Deutsche Möbelindustrie
Stabilisierung der Auftragslage erkennbar

„Das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld stellt unsere Branche weiter vor große Herausforderungen“, sagt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie. Foto: VDM

Die deutsche Möbelindustrie hat laut den Erhebungen des Statistischen Bundesamts von Januar bis September dieses Jahres einen Umsatz von 12,3 Mrd. Euro erzielt, ein Minus von 8,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf dem Heimatmarkt verzeichneten die 415 Unternehmen (mit 50 und mehr Beschäftigten) einen Umsatzrückgang von 7,7%. Der Auslandsumsatz sank um 9,6%. Der Exportanteil reduzierte sich leicht auf 33% (Vorjahr: 33,5%).

„Das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld stellt unsere Branche weiter vor große Herausforderungen“, sagt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie. Insbesondere der stockende Wohnungsbau, die überbordende Bürokratie und die Verunsicherung der Verbraucher belasteten die deutschen Möbelproduzenten. Viele Unternehmen nutzten derzeit das Instrument der Kurzarbeit.

Anlass für verhaltenen Optimismus biete jedoch die allmähliche Erholung des Konsumklimas. „Auch deutet unsere Verbandsstatistik auf eine gewisse Stabilisierung der Auftragslage hin“, berichtet Kurth. So hätten alle drei erfassten Sparten (Küchen-, Polster- und Wohnmöbel) im Monat Oktober zumindest leichte Zuwächse beim Auftragseingang nach Wert und Stück verbucht. Zudem habe sich die Umsatzentwicklung im dritten Quartal mit einem Minus von 5,5% weniger schwach dargestellt als in der ersten Jahreshälfte (minus 9,7%).

In den ersten neun Monaten dieses Jahres musste das Segment der „Sonstigen Möbel“, zu denen auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, die größte Einbuße hinnehmen. Mit 3,7 Mrd. Euro setzte die Sparte 13% weniger um als im Vorjahr. In der Polstermöbelindustrie kam es zu einer Umsatzeinbuße von 9% auf 715 Mio. Euro. Die Küchenmöbelhersteller lagen mit rund 4,3 Mrd. Euro um gut acht Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei den Herstellern von Büro- und Ladenmöbeln sank der Umsatz um knapp drei Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. Auch die Sparte Matratzen entwickelte sich rückläufig (minus 2,8% auf rund 380 Mio. Euro).

„Das Thema Wohnungsbau gehört ganz oben auf die Agenda beim jetzt beginnenden Wahlkampf“, fordert Kurth. „Wir brauchen dringend Impulse für eine Stärkung der Baunachfrage. Eine künftige Bundesregierung muss hier sehr schnell handeln, um die bereits sichtbaren sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen abzumildern. Die Vereinfachung und gezielte Bündelung von Förderprogrammen wären hier erste Schritte.“


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