Deutsche Möbelindustrie
Umsatzrückgang im ersten Quartal

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Bad Honnef / Herford. Die deutsche Möbelindustrie hat im ersten Quartal dieses Jahres laut amtlicher Statistik einen Umsatz von rund 3,9 Mrd. Euro erzielt, ein Rückgang von 4,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 

Im Inland setzten die heimischen Möbelproduzenten mit 2,6 Mrd. Euro rund 5% weniger um. Der Auslandsumsatz lag mit knapp 1,3 Mrd. Euro um rund 3% unter dem Vergleichszeitraum. Die Exportquote betrug unverändert rund 33%. Die Küchenmöbelindustrie zeigte im Auftaktquartal mit einem vergleichsweise geringen Umsatzminus von 1,8% auf knapp 1,4 Mrd. Euro erste Stabilisierungstendenzen, was sich auch aus dem leicht positiven Auftragseingang im bisherigen Jahresverlauf ablesen lässt. Im Monat März zog der Umsatz der gesamten deutschen Möbelindustrie leicht um 0,6% an.

Im Auftaktquartal kam es im Segment der sonstigen Möbel (darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) und Möbelteile zu einem Rückgang von 3,8%. Die Büro- und Ladenmöbelhersteller verzeichneten ein Umsatzminus von 6,3%. Die Polstermöbelhersteller setzten 9,8% weniger um als im Vorjahresquartal. Im Segment Matratzen gab eine Einbuße in Höhe von 18,3%. Insgesamt reduzierte sich die Zahl der Möbelbetriebe (mit 50 und mehr Beschäftigten) um 3,5% auf 401; die Zahl der Beschäftigten sank um 4% auf 69.159.

„Unsere Branche hat im ersten Quartal weiterhin die große Verunsicherung der Verbraucher infolge der politischen Krisen und der gestiegenen Lebenshaltungskosten zu spüren bekommen, die offenbar nur in kleinen Schritten überwunden wird“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), fest. „Die Menschen in Deutschland legen ihr Geld derzeit lieber auf die hohe Kante, als es in Konsumgüter zu investieren.“

Laut GfK hellte sich das Konsumklima im April zwar leicht auf, blieb aber auf niedrigem Niveau. Leicht aufwärts ging es im April auch mit der Stimmung in der deutschen Möbelindustrie, wie das Ifo-Institut meldete. Dementsprechend sank die Nutzung der Kurzarbeit spürbar. Hatten im ersten Quartal dieses Jahres noch 44% der vom Verband befragten Möbelproduzenten Kurzarbeit angemeldet, planen im laufenden zweiten Quartal nur noch 20% der Unternehmen den Einsatz dieses Instruments.

Mit Blick auf das Regierungsprogramm dringt die Branche auf eine zügige Realisierung der im Koalitionsvertrag verabredeten Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsbaus, zum Bürokratieabbau und den Steuererleichterungen für Wirtschaft und Verbraucher. 


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