Deutsche Polstermöbelindustrie
Absatz profitiert von Konsumklima

Ein differenziertes Bild zeichnen die Fachverbände der Möbelindustrie (Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie und Verband der Deutschen Wohnmöbelindustrie) bei Veröffentlichung der statistischen Zahlen für das Gesamtjahr 2016. Nach Angaben von Geschäftsführer Dr. Lucas Heumann ist die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Teilsparten unterschiedlich verlaufen, insbesondere mit Blick auf den Stellenwert von Inlands- und Auslandsgeschäft.

Gegenüber den positiven Umsätzen der deutschen Küchenmöbelindustrie zeichnet sich ein anderes Bild in der Polstermöbelindustrie ab. Während das Statistische Bundesamt einen weiteren Rückgang der Umsätze um -2,7 % veröffentlicht, ergibt die verbandsinterne Austragsstatistik ein – scheinbar! – gegensätzliches Bild, wie der VdDP mitteilt. Hier sind die Auftragseingänge der deutschen Polstermöbelindustrie insgesamt um 4,5% gewachsen mit einer nahezu gleichmäßigen Verteilung auf das Inlands- (+4,1%) und auf das Auslandsgeschäft (+5,7%).

Die Frage, warum bei der amtlichen Umsatzstatistik eine Minus und bei der Auftragsstatistik des VdDP ein dickes Plus vor den Kennzahlen stehen, beantwortet Heumann unter Hinweis auf den unterschiedlichen Teilnehmerkreis: Das Statistische Bundesamt misst demnach nur die Umsatzentwicklung von Unternehmen mit Produktion in Deutschland. Bei Unternehmen, die sowohl über Betriebe im Inland als auch im Ausland verfügen, wird folglich ausschließlich der Umsatz des im Inland ansässigen Betriebes gezählt.

Anders die Auftragsstatistik des Polstermöbelverbands: Hier soll bewusst die Entwicklung der Märkte und nicht die der in Deutschland produzierenden Herstellerbetriebe gemessen werden. Daher nehmen an der internen Statistik des VdDP auch Unternehmen mit ausschließlicher Produktion im Ausland teil, ja teilweise sogar ausländische Unternehmen mit einem relevanten Marktanteil in Deutschland.

Die Ergebnisse der Umsatzstatistik des Statistischen Bundesamtes und der Auftragsstatistik des VdDP sind folglich so zu interpretieren, dass die Produktion im Polstermöbelsektor im Inland an Boden verliert, während die Produktion im Ausland unverändert wächst. Für die positive Entwicklung des Inlandsgeschäfts bei Polstermöbeln gibt der Verband folgende Erklärung: „Die Anschaffung von Polstermöbeln bedeutet im Durchschnitt für den privaten Verbraucher eine geringere Investition als die Anschaffung von Küchen. Daher profitiert der Polstermöbelsektor schneller und stärker von dem z. Zt. günstigen Konsumklima der Verbraucher in Deutschland.“

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