Deutsche Wohn- und Polstermöbelindustrie
Unterschiedliche Trends

Die deutsche Möbelindustrie hat sich in den ersten drei Quartalen 2016 insgesamt positiv entwickelt. „Branchenprimus“ der Branche bleibt laut VHK Herford die deutsche Küchenmöbelindustrie. Hingegen weisen die deutsche Wohnmöbelindustrie und die deutsche Polstermöbelindustrie unterschiedliche Trends auf.

Wohnmöbel: Gute Entwicklung mit Einschränkungen

Im Wohn- und Schlafraumsektor lag der Zuwachs der Auftragseingänge bis 30. September bei insgesamt 3,8%. Die Auftragseingänge aus dem Inland stiegen um 3,0%, diejenigen aus dem Ausland um 5,9%. Dr. Lucas Heumann, Geschäftsführer der Fachverbände der Möbelindustrie, weist allerdings darauf hin, „dass nach einer zurückliegenden Entscheidung des Vorstands des Verbandes der Deutschen Wohnmöbelindustrie e.V. (VdDW) diese Statistik auch Vertriebsgesellschaften erfasst, die ihre Produktion von Drittunternehmen im Ausland fertigen lassen. Ebenfalls nehmen an dieser verbandsinternen Auftragsstatistik ausländische Unternehmen mit einem Vertriebsschwerpunkt in Deutschland teil.“

Und schließlich unterscheide diese Statistik nicht zwischen der Produktion von Wohn- und Schlafraummöbeln an inländischen oder ausländischen Standorten beteiligter Unternehmen. Dr. Heumann: „Diese Statistik sagt viel über die Entwicklung des Marktes in Deutschland, nicht über Stärken und Schwächen des Produktionsstandortes Deutschland. Dafür liegen keine wertwertbaren statistischen Daten vor. Denn die ‚zuständige‘ Statistik des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden erfasst Wohn- und Schlafraummöbel leider nicht als eigenständige Nomenklatur.“

Polstermöbel: Fertigungsstandort Deutschland geschwächt

Im Polstermöbelsektor sprechen die Zahlen erneut für den bedeutenden Stellenwert der Auslandsfertigung in diesem Teilsegment der Möbelindustrie. Folglich ist die amtliche Statistik des statistischen Bundesamtes durchweg negativ. Die Umsätze der deutschen Polstermöbelindustrie sind danach um -2,7% zurückgegangen, im Inland um -2,3% und im Ausland um -3,4 %.

zum Seitenanfang

zurück