DIW
FuE-Ausgaben deutlich gesunken

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) sind in Deutschland im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 5,3% gesunken. Allein die Unternehmen in Deutschland reduzierten ihre FuE-Etats um 7,8% – insbesondere in der Industrie und dort wiederum im Kraftfahrzeugbau. Die Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), zu der auch Deutschland gehört, erhöhten im Durchschnitt hingegen erstmals in einem Krisenjahr ihre FuE-Ausgaben. Das geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor.

„Deutschland ist und bleibt international ein wichtiger Forschungsstandort, droht aber ins Hintertreffen zu geraten“, so Autorin Heike Belitz aus der Abteilung Unternehmen und Märke. „Das hat vor allem strukturelle Gründe, denn weltweit wachsen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung vor allem in Branchen, auf die deutsche Unternehmen nicht spezialisiert sind, etwa Software und Computerdienste, Hardwareproduktion sowie Pharma und Biotechnologie.“ Erste Daten für das Jahr 2021 deuteten zwar darauf hin, dass die Unternehmen in Deutschland ihre FuE-Ausgaben wieder erhöht haben, das Wachstum bleibe im Vergleich zu den internationalen Wettbewerben aber wohl unterdurchschnittlich.

FuE-Intensität war in Deutschland zuletzt relativ stabil

Für die Studie hat Belitz aktuelle Daten der OECD, der Europäischen Kommission und des Stifterverbands Wissenschaftsstatistik verwendet. Den Berechnungen zufolge war das Wachstum der FuE-Ausgaben hierzulande in den vergangenen Jahren wenig dynamisch. Zwar gaben die Unternehmen in Deutschland im Zeitraum von 2016 bis 2020 jahresdurchschnittlich 1,3% mehr für Forschung und Entwicklung aus. Das war aber bereits deutlich weniger als in den vorangegangenen Fünfjahreszeiträumen und vor allem weniger als in der EU (jährlich plus 2,9%), in der OECD (4,6%), in den USA (6,7%) und in China (8,7%). China ist mittlerweile der weltweit wichtigste Industrieforschungsstandort, gefolgt von den USA, Japan und Deutschland an vierter Stelle.


zum Seitenanfang

zurück