ECC Club Studie
So lässt sich dem Fachkräftemangel begegnen

Was kann der Handel gegen den Fachkräftemangel unternehmen? Mögliche Antworten liefert die neue Studie „Hire me if you can – Mitarbeitende erfolgreich werben, halten und binden!“ des ECC Club, eine Tochtermarke des IFH Köln. Zu den wichtigen Stellschrauben zählen neue Wege der Personalsuche, flexible Arbeitskonzepte und das Einbeziehen der Mitarbeiter. 

„Die Mehrheit der Mitarbeiter will sich aktiv in die Entwicklung des Unternehmens einbringen und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dadurch verändert sich auch die Rolle der Führungskräfte, die zunehmend als Mentoren und Motivatoren fungieren“, betont Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH KÖLN. „Wertschätzung, gute Kommunikation und Agieren auf Augenhöhe gehören dabei zu den wichtigsten Kompetenzen der Vorgesetzen.“

Insbesondere digitale Talente sind im Handel derzeit gefragt. Personen mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung und Kompetenzen in Social Media, Big Data und Co. werden händeringend gesucht. Probleme bringe dies nicht nur den Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitern: Je vier von zehn befragten digitalen Talenten geben an, dass sie durch den Mangel flexibel andere Aufgaben übernehmen müssen (44%), Überstunden machen (42%) und sich neue Kompetenzen aneignen (42%). Als Ausweg aus der anhaltenden Überforderung und Unzufriedenheit ziehen es 61% der Gen Z – in dieser Studie 1995 bis 2010 – sogar in Betracht, die Branche zu wechseln. In der Gen Y – 1980 bis 1994 – denken 44% über einen Jobwechsel nach. Dies verdeutlich laut ECC den akuten Handlungsbedarf für Unternehmen im Handelsumfeld, um digitale Talente zu gewinnen und zu binden.
 
Jeder zweite Junge Mensch mit digitalen Kompetenzen bestätigt die Relevanz von Social-Media-Plattformen bei der Jobsuche, und bereits eine Mehrheit der Händler und Hersteller erkennt das Potenzial und nutzt diese Kanäle bereits zur Personalsuche. Während Unternehmen stärker auf berufliche Netzwerke wie Xing (60%) und LinkedIn (55%) setzen, präferiert Gen Z jedoch Instagram (67%) und TikTok (40%). 
Wichtig ist Schnelligkeit, denn knapp zwei Drittel der jungen Talente wünschen sich eine persönliche Rückmeldung innerhalb von maximal einer Woche nach Eingang der Bewerbung. Um diesen Anforderungen nachzukommen, helfen nach Angaben des ECC unter anderem schnelle Entscheidungswege, standardisierte Prozesse auf Unternehmensseite und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Denn: Rund die Hälfte der Händler und Hersteller gibt an, dass durch den Einsatz von KI eine automatisierte Suche, automatisierte Bewertungen und eine Prognose zur Eignung der Bewerber mittels Datenanalyse sichergestellt werden können.
 
Zudem seien flexible Arbeitsmodelle für viele (junge) Arbeitnehmer zum Muss geworden und sind somit elementar für die Gewinnung neuer Mitarbeiter. Neben Homeoffice wünschen sich drei Viertel der Gen Z die Möglichkeit, auch aus dem Ausland zu arbeiten. Für 84% der Befragten ist jedoch das Gehalt noch immer die wichtigste Stellschraube, sowie der Wunsch, mitzuwirken und in Entscheidungen einbezogen zu werden.

Für die Studie wurden Händler, Hersteller und Angestellte in digitalen Berufsfeldern befragt. Die Befragten der Gen Z waren alle mindestens 18 Jahre alt. 


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