Egger
Neue Net Zero-Maßnahmen

Egger-Werk in Unterradlberg. Foto: Egger

St. Johann in Tirol (Österreich). Der Tiroler Holzwerkstoffhersteller Egger bekennt sich zum „Net Zero“- Ziel bis 2050. Durch umfassende Maßnahmen und weitreichende Investitionen sollen Treibhausgas-Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette drastisch reduziert werden.

Durch die Installation eines neuen Wärmetauschers im Werk Unterradlberg (Niederösterreich) produziert das Unternehmen dort im Normalbetrieb erdgasfrei. Nach rund einem Jahr Bauzeit konnte Egger Anfang Februar im Werk die ersten Spanplatten ohne den Einsatz von Erdgas produzieren. Der neue Wärmetauscher ermöglicht es, das Thermalöl für den Betrieb der Rohplattenpresse und der vier Beschichtungsanlagen zu erhitzen. Zuvor war für diesen Prozess der Einsatz von Erdgas erforderlich gewesen. Der neue Wärmetauscher wird nun mit Dampf aus dem bestehenden Biomassekraftwerk betrieben.

Auch im Stammwerk in St. Johann in Tirol investiert Egger rund 80 Mio. Euro in ein Kraftwerk für die erneuerbare Energieversorgung am Standort. Dieses wird mit einem Dampfkessel und einer Kraft-Wärme-Koppelung aus biogenen Brennstoffen sowohl Wärme als auch Strom für die eigenen Produktionsprozesse liefern. Egger reduziert auf diesem Weg den Einsatz fossiler Brennstoffe am Standort gegen Null und kann außerdem die umliegenden Gemeinden mit noch mehr nachhaltiger Fernwärme versorgen. 

Das Werk St. Johann in Tirol verfügt bereits seit 2008 über eine Kesselanlage, die durch die Verbrennung von Biomasse und biogenen Produktionsrückständen Wärmeenergie für die Produktionsanlagen sowie die Fernwärmeversorgung der umliegenden Gemeinden erzeugt. Das nun geplante Kraftwerksprojekt bietet eine wesentliche Erweiterung: Neben Wärmeenergie wird das neue Kraftwerk künftig auch Eigenstrom für die Produktionsprozesse generieren. Egger wird dann mindestens 80% des eigenen Strombedarfs im Werk St. Johann in Tirol decken. Die Inbetriebnahme des neuen Kraftwerks, das nach modernsten industriellen Standards errichtet wird, ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen.

Als weitere Maßnahme wandte sich das Familienunternehmen den Bindemitteln zu, welche in der Fertigung der Holzwerkstoffe benötigt werden: Einen Teil des Bindemittelbedarfs deckt Egger mit seinen eigenen Leimfabriken an den Standorten Wismar (DE), Radauti (RO) und Hexham (UK). Seit 1. Januar 2024 wird in den drei Leimfabriken nur noch CO2-neutral produzierter Strom eingesetzt, dieser stammt beispielsweise aus Wasser-, Wind- oder Solarenergie.


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