EHI-Studie
Rechnungskauf weiterhin am beliebtesten

Deutsche Kunden zahlen ihre Onlinekäufe mit Vorliebe nach Erhalt der Ware. Auch wenn der Kauf auf Rechnung unter die 30-Prozent-Marke fällt, bleibt der Rechnungskauf weiterhin die umsatzstärkste Zahlungsart im E-Commerce. An zweiter und dritter Stelle im Umsatzranking liegen das Lastschrift-Verfahren und PayPal. Die Kreditkarte verliert Umsatzanteile, so die ersten Ergebnisse der diesjährigen EHI-Studie „Online-Payment 2018“, die die EHI-Expertin Caroline Coelsch heute auf dem EHI Kartenkongress in Bonn vorstellt.

Kauf auf Rechnung weiterhin auf Platz eins

Mit 28% Marktanteil hält der Rechnungskauf 2017 weiterhin seine Position als beliebtestes Zahlungsmittel. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatzanteil allerdings um 2,5% gefallen. Auf ein begrenztes Angebot der Zahlungsart seitens der Onlinehändler können die Einbußen jedoch nicht zurückgeführt werden – mit einer Steigerung von knapp 10% auf 76,1% der Top-1.000 Shops bieten Onlinehändler den Rechnungskauf sogar häufiger an als noch 2016. Die Zahlung per Lastschrift bleibt mit 20,1% weitestgehend konstant – im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil lediglich um 0,1%. „Vermutlich finden sich die eingebüßten Umsatzanteile des Rechnungskaufs in anderen Optionen zum späteren Rechnungsbegleich wieder, wie beispielsweise dem E-Wallet Paypal“, so Online-Payment-Expertin Caroline Coelsch. Demnach generierte Paypal einen Umsatz von 19,9% und konnte seinen Anteil um 2% gegenüber dem Vorjahr ausbauen. Die Kreditkarte rangiert weiterhin an vierter Stelle im Ranking, hat aber mit 11% weiter an Anteilen verloren – 2016 lag der Umsatzanteil noch bei 12,2%.

Mehr Sicherheit für das Kundenkonto

Die Einbußen der Kreditkarten-Anteile um 1,2% könnten in den erhöhten Sicherheitsvorschriften begründet liegen. Seit 2015 ist für Kreditkartenzahlung im E-Commerce eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung des Kunden gesetzlich vorgesehen. Obwohl der Checkout-Prozess damit für den Kunden deutlich komplexer wird, sichern inzwischen 82% der Händler Kreditkartenzahlungen mittels sogenannten 3D-Secure-Verfahren (z.B. Verified by Visa oder Mastercard Secure Code) ab. Lediglich 18% der Händler verzichten grundsätzlich auf die Nutzung von 3DS, im Vorjahr waren es noch 27%. Eine weitere Verschärfung der Gesetzgebung betrifft Beträge über 30 Euro. Die Händler gehen davon aus, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht ohne Folgen bleiben: 73% befürchten eine erhöhte Abbruchrate und 59% sind der Meinung, dass der Zahlungsvorgang komplexer wird.


zum Seitenanfang

zurück