Europäische Holzindustrie
Verbände vertiefen Zusammenarbeit

Die Vertreter der Verbände bei der Unterzeichnung der Erklärung in Prag. Foto: FV Holzindsutrie

Prag (Tschechische Republik) / Wien (Österreich). Die Verbände der Holzindustrie aus Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, der Slowakei und Slowenien wollen ihre bisherige Zusammenarbeit ausweiten und intensivieren. Das gaben die Vertreter der Verbände am 23. Mai bei einem Treffen in Prag bekannt. 

Die Partnerorganisationen wollen sich künftig nicht nur politisch enger abstimmen, sondern auch die Zusammenarbeit in technischen Fragen ausbauen. Die europäische Holzindustrie – insbesondere im CEE-Raum – sieht sich durch zunehmende regulatorische Anforderungen unter Druck gesetzt und fordert ein Umdenken auf EU-Ebene.

Mag. Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, erklärt: „Als Verbände der Holzwirtschaft in Mittel- und Osteuropa bündeln wir unsere Kräfte, weil wir überzeugt sind, dass eine starke, wettbewerbsfähige und nachhaltige Holzindustrie entscheidend für Klimaschutz, Innovation und Arbeitsplätze in Europa ist. Unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten seit Generationen mit nachhaltig bewirtschafteten Wäldern; viele von ihnen sind familiengeführt und tief in ihren Regionen verwurzelt.“ Nur durch aktive Forstwirtschaft, eine stabile Rohstoffversorgung und innovative Holzverarbeitung könne der Beitrag der Branche zu Klimaschutz und Wertschöpfung gesichert und ausgebaut werden. 

Kritik an EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)

Die Verbände kritisieren zudem die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR): „Statt gezielt gegen Entwaldung vorzugehen, wird die nachhaltige europäische Forst- und Holzwirtschaft mit überbordender Bürokratie belastet“, heißt es in der Prager Erklärung. Die Verbände fordern eine grundlegende Überarbeitung der Verordnung oder deren vollständige Aufhebung. Die EUDR verkenne die Realität nachhaltiger Forstwirtschaft in Europa und gefährde tausende Arbeitsplätze sowie die Versorgungssicherheit mit Holz. Der Import von Holz in die EU ist bereits durch die die EU-Holzhandelsverordnung (EU Timber Regulation, EUTR) geregelt.

Die Verbände fordern daher die Europäische Union und die Mitgliedstaaten auf, das Potenzial des Werkstoffs Holz und der gesamten Wertschöpfungskette Holz stärker in ihre Politik für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit einzubinden.


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