Fachverband der Matratzenindustrie
Studie zeigt die Verwertbarkeit zerlegter Matratzen

Der Fachverband der Matratzen-Industrie hat eine Studie zur Sammlung und Zerlegung von Matratzen vorgelegt. Sie zeigt, dass bei einer getrennten und trockenen Sammlung Matratzen in einem Zustand erfasst werden, der ein Recycling der verschiedenen Materialfraktionen grundsätzlich zulässt. Insgesamt vier Tonnen Matratzen wurden zuvor unter der Federführung des Verbandes in Kooperation mit der Wuppertaler Abfallwirtschaftsgesellschaft AWG in einem Pilotversuch in geschlossenen Containern getrennt gesammelt, zerlegt und analysiert. Als weitere Partner waren die D&E Entsorgung (Matratzenzerlegung in Wesel) und Trinamix (eine hundertprozentige Tochter der BASF) an dem Projekt beteiligt.
Die nun vorliegende Auswertung gibt einen detaillierten Einblick in das potenzielle Mengenaufkommen und die Beschaffenheit von Alt-Matratzen. Von den rund 6 Millionen alter Matratzen, die in Deutschlang jedes Jahr anfallen, werden bis heute über 90% thermisch verwertet, also verbrannt. Innerhalb der gesichteten Matratzen stellten Matratzenkerne aus PU-Schaumstoff mit rund 50% Gewichtsanteil die größte Fraktion dar, gefolgt von Stahlfedern und textilen Matratzenbezügen. Matratzenkerne aus Latex, sonstigen Materialien (z.B. Wolle, Rosshaar) sowie Matratzentopper waren mit geringeren Gewichtsanteilen ebenfalls vertreten.
Neben Chancen und Herausforderungen des Recyclings werden in der Studie auch die nächsten Schritte dargestellt, die erforderlich sind, damit Matratzen in Zukunft zu einem kreislauffähigen Produkt werden – ganz im Sinne des von der EU im Jahr 2022 ausgerufenen Ziels „Making sustainable Products the Norm“.
Im zweiten Durchlauf im März 2023 bei der Asbestos Gruppe in Wesel wurden rund drei Tonnen Matratzen aus Wuppertal manuell zerlegt, gesichtet und zusätzlich mithilfe eines Spektralanalysegeräts der Firma Trinamix analysiert. Dabei wurden umfassende Daten über die Zusammensetzung der Schaummatratzen erhoben. Zudem wurde das hohe Ressourcen-Einsparpotenzial belegt, denn es zeigte sich, dass gut 70% der erfassten Materialien aus den Matratzen verschiedenen Recyclingprozessen zugeführt werden konnten.
Mit den vorliegenden Ergebnissen und den daraus resultierenden notwendigen Maßnahmen hat der Fachverband Matratzen-Industrie in der vergangenen Woche politische Behörden und Entscheider adressiert. Nicht zuletzt auch, um seiner Position Nachdruck zu verleihen, dass es zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der deutschen Matratzen-Industrie eines Systems der Erweiterten Herstellerverantwortung bedarf, welches Planungssicherheit schafft und Innovationen in diesem Bereich fördert.