
Der folgende MÖBELMARKT-Experten-Beitrag wird Ihnen von FENA – Europäischer Verband des Möbelhandels zur Verfügung gestellt. Form, Stil und Inhalt liegen allein in der Verantwortung des Autors Roman Eberharter. Die hier veröffentlichte Meinung kann daher von der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers abweichen.
FENA – Europäischer Verband des Möbelhandels
Expertenbeitrag: Europaweiter Handel muss gewährleistet werden!
Interview
Der Handel - auch der Möbelhandel - in ganz Europa steht seit der Corona-Pandemie unter besonderem Druck. Ein Grund dafür: Die fehlende Koordination der unterschiedlichen Corona-Schutzmaßnahmen in der EU. Roman Eberharter, Präsident des Europäischen Verbandes für Möbelhandel (FENA), griff diese Problematik nun auf. Gemeinsam mit anderen Möbelverbänden fordert Eberharter via Brief die EU-Kommission zu mehr Koordination und Absprache von Corona-Schutzmaßnahmen auf. Ungehinderter Warenverkehr im EU-Binnenmarkt gefordert.
Aufgrund der Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie ist die Möbel- und Bettwarenindustrie neben Lockdowns und der Kurzarbeit - mit einer verringerten Verfügbarkeit von Rohstoffen und einem erheblichen Anstieg der Rohstoff. preise, aber auch mit Engpässen auf logistischer Ebene konfrontiert. ,,Die unharmonisierten Maßnahmen der EU-Mitgliedsstaaten in Bezug auf Geschäfts- und Grenzschließungen haben die Komplikationen bei Produktion und Lieferung, aber auch beim Möbelverkauf verschärft", stellt der Zillertaler Unternehmer Eberharter fest. Aus diesem Grund brauche es einen gemeinsamen, starken Ansatz aller Mitgliedstaaten im Hinblick auf Corona-Schutzmaßnahmen, aber auch rasche Wiedereröffnungen in ganz Europa, erklärt Eberharter und führt weiter aus: ,,Der Handel hat bereits bewiesen, dass der Besuch eines Einzelhändlers unter sicheren Bedingungen und ohne ein zusätzliches Risiko für die weitere Verbreitung des Virus erfolgen kann".
Wertschöpfungsketten erhalten Die Wertschöpfungskette der Möbel-und Bettwarenindustrie ist komplex und es besteht eine hohe gegenseitige Abhängigkeit zwischen verschiedenen Akteuren - vom Lieferanten über die Hersteller bis hin zu den Einzelhändlern innerhalb und außerhalb der EU. ,,Wir Möbelhändler und -produzenten setzen auf eine konstante und vorhersehbare Rohstoffversorgung. In der gegenwärtigen Situation beeinträchtigen die Rohstoffknappheit, die begrenzte Fracht-und Frachtkapazität und der Mangel an Arbeitskräften aufgrund von Maßnahmen zur
Bekämpfung der Infektionsraten die Produktionskapazität des Möbelsektors erheblich. Darüber hinaus führen die anhaltenden und ungleichmäßigen Sperren in mehreren EU-Ländern häufig zu Unterbrechungen der Produktionsprozesse", so Eberharter undverweist dabei auf die Dringlichkeit der Materiallieferungen für die Branche. Denn bleiben diese Lieferungen aus, steigt der Druck auf die Möbelhändler - auch in Österreich - da Bestellungen nicht pünktlich geliefert werden können. "Daher haben wir unser Stand-punkt gegenüber der EU-Kommission in einem Brief klar definiert: Wir fordern einen offenen Binnenmarkt ohne geschlossene Grenzen zwischen den EU-Mitgliedstaaten sowie einen freien Waren-und Dienstleistungsverkehr", führt Eberharter aus und verweist noch einmal auf das geringe Infektionsrisiko im Warenverkehr.