Firmengruppe Liebherr
Umsatz steigt auf über zehn Milliarden Euro

Die Firmengruppe Liebherr hat im Jahr 2020 einen Umsatz von 10.341 Mio. Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen damit insgesamt einen Rückgang um 1.409 Mio. Euro oder 12 % – nach mehreren erfolgreichen Jahren und vor dem Hintergrund der besonderen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr sei dies dennoch zufriedenstellend.

Trotz der bereits leicht verringerten Wachstumsdynamik auf den Weltmärkten waren große Teile des ersten Quartals 2020 für die Firmengruppe Liebherr mit einer erfreulichen Auftragslage verbunden. Jedoch sorgte die Corona-Pandemie ab Ende des ersten Quartals für Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit in zahlreichen Märkten. Das wirkte sich auch auf die Umsätze der Firmengruppe aus: Sie waren mit Ausnahme der Kühl- und Gefriergeräte in allen Produktsegmenten rückläufig.

Innerhalb der Europäischen Union, der für die Firmengruppe traditionell stärksten Absatzregion, war der Umsatz rückläufig. Dies ist vor allem auf Rückgänge in Deutschland und Frankreich zurückzuführen, während sich die Geschäfte in Österreich und Polen positiv entwickelten. Die Umsätze in den Nicht-EU-Ländern wie auch in Nordamerika gingen ebenfalls zurück. Die Regionen Mittel- und Südamerika, Afrika sowie Naher und Mittlerer Osten blieben deutlich unter den Umsätzen des Vorjahres. In Asien und Ozeanien verlief das Geschäftsjahr für die Firmengruppe stabil. Insbesondere die Nachfrage in China und Australien unterstützte diese Entwicklung.

Die Firmengruppe Liebherr erzielte 2020 ein Jahresergebnis von 7 Mio. Euro. Auch das Betriebsergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, ebenso das Finanzergebnis. Angesichts der besonderen Herausforderungen und erschwerten Rahmenbedingungen kann dies dennoch als Erfolg gewertet werden. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs blieb die Mitarbeiterzahl stabil. So beschäftigte Liebherr zum Jahresende weltweit insgesamt 47.925 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 124 weniger als im Vorjahr.

Hohe Investitionen

Im vergangenen Jahr investierte die Firmengruppe deshalb 512 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung. Ein Großteil davon floss in die Entwicklung neuer Produkte. Zahlreiche Forschungsprojekte mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten wurden initiiert und fortgesetzt. Ein Schwerpunkt dieser Forschungsprojekte ist das Thema alternative Antriebstechnologien. In 2020 erweiterte Liebherr sein Produktportfolio um mehrere voll- und teilelektrifizierte Geräte und Komponenten, unter anderem in den Produktsegmenten Mobil- und Raupenkrane, Betontechnik, Mining und Aerospace und Verkehrstechnik.

Investitionen in Höhe von 605 Mio. Euro flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen gingen damit im Vergleich zum Vorjahr um 151 Mio. Euro zurück. Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 543 Mio. Euro gegenüber. In Kempten (Deutschland) weihte die Liebherr-Verzahntechnik GmbH das „Liebherr Tech-Center“ ein, wo in einer rund 700 qm großen Versuchshalle hochwertige Automationssysteme getestet und demonstriert werden. Zudem eröffnete Liebherr im Produktsegment Kühl- und Gefriergeräte einen neuen Standort in Ulm (Deutschland), von dem aus die Bereiche Vertrieb und Service Deutschland sowie Digitalisierung arbeiten.

Ausblick auf 2021

Die Entwicklung des Auftragseingangs im ersten Quartal 2021 über verschiedene Produktsegmente der Firmengruppe hinweg deutet auf eine signifikante Steigerung des Absatzes in 2021 hin. Gesamtwirtschaftliche Chancen ergeben sich laut Liebherr aus der weltweiten Erholung verschiedener Industriezweige, in denen auch die Firmengruppe Liebherr aktiv ist. Gleichzeitig bestünden aber weiterhin Unsicherheiten über die Geschwindigkeit der gesamtkonjunkturellen Erholung. So erscheine es z. B. unklar, in welche Richtung sich der internationale Handel entwickelt oder inwieweit die fiskalpolitischen Maßnahmen vieler Regierungen eine Verschuldungsspirale verhindern können.


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