Flechtmanufaktur Katz
Feiert 40. Geburtstag

Fingerfertigkeit gehört bei Familie Katz zur Familientradition. Denn seit 90 Jahren wird in Nagold das Flechthandwerk gepflegt. Daraus entstand vor 40 Jahren die Flechtmanufaktur Katz, die heute als einzigartig in Deutschland gilt. Eine Zeitreise in die Vergangenheit des Flechthandwerks unternimmt die Flechtmanufaktur Katz zusammen mit den Besuchern bei ihren Tagen der offenen Flechtwerkstatt vom 12. bis 19. Oktober 2019 auf dem Nagolder Wolfsberg.

Neben aktuellen Produktlinien stellt Familie Katz auch die Phasen einer Produktentwicklung vor und berichtet über afrikanische Hilfsprojekte, die die Flechtmanufaktur Katz unterstützt. Außerdem kann man einem Flechter bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Die Faszination Flechten erleben kleine und große Besucher in abwechslungsreichen Workshops.

Es gibt nur noch sehr wenige Betriebe, die die Begeisterung für dieses gestalterische Handwerk teilen, das erst vor wenigen Jahren als Immaterielles Kulturerbe geadelt worden ist. Der Nagolder Unternehmer Siegfried Katz, der die Aufnahme in das UNESCO-Bundesverzeichnis vorangetrieben hat, ist selbst mit der verflochtenen Leidenschaft aufgewachsen. Schon als kleiner Junge hat er seinem Großvater Gotthilf Katz in der Werkstatt am Nagolder Vorstadtplatz über die Schulter geschaut. Nachdem Vater Eberhard den weit bekannten „Korb-Katz“ übernommen hatte, besuchte er als Dritter im Bunde die staatliche Korbfachschule in Lichtenfels. Schließlich startete er 1979 mit einer eigenen Korbmöbel-Fertigung durch.

Siegfried Katz prägte, unterstützt durch seine Frau Karmen, von da an die von Hand geflochtene Wohnkultur in Deutschland. Außerdem verstand sich die Flechtmanufaktur Katz darauf, mit Unikaten und Kunstobjekten Nischen zu besetzen. Neben der Gestaltung von Design-Mobiliar für Wohnung, Terrasse oder Wintergarten kamen Gartenelemente, Eingangsportale, Innenausbauten und Dekorationsmaterial neu ins Sortiment. Und in Zeiten des Klimaschutzes feiert der geflochtene Einkaufskorb gerade sein Comeback.

Dass sich das Flechten wieder mehr zum Kreativobjekt entwickelt hat, darüber ist Siegfried Katz nicht ganz unglücklich. „Ich verstehe mich als Brücke zwischen der Historie meiner Vorfahren und der Neuzeit“, sagt der Meister seines Fachs, der sich als „Botschafter für das Flechthandwerk“ versteht. „Auch in meinen 16 Jahren als Bundesinnungsmeister war es mir immer wichtig, das Feuer lodern zu lassen“, zieht Katz nach 40 Jahren Bilanz, „um die Wertigkeit eines alten Berufsstandes in unserer Gesellschaft zukunftsorientiert zu positionieren.“


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