Frankenstolz | Neue Konzepte
Zukunft gestalten mit Marke

Transformation bei Frankenstolz mit dem Relaunch der etablierten Produktmarken

Wie kann sich ein Betten- und Bettwarenhersteller weiterentwickeln, um zukunftsfähig zu sein? Das Unternehmen Frankenstolz hat ein klares Konzept für den Wandel: Mit dem Relaunch der drei Produktmarken Frankenstolz, Sannwald und fan intensiviert es seinen markenorientierten Ansatz. Für die Transformation aus der Marke heraus sowie die Weiterentwicklung des Unternehmens Frankenstolz ist Carl-Christoph Held, Vorsitzender Geschäftsführer der Muttergesellschaft Herbert Neumeyer Gruppe, verantwortlich. Im Interview mit MÖBELMARKT Sleep erklärt er, wie Frankenstolz die Transformation angeht und was die Herausforderungen sind.

MM: Wie kam es zu der Entscheidung, die Marken von Frankenstolz neu zu gestalten?

Carl-Christoph Held: Eine klare Positionierung ist für ein Unternehmen erfolgsentscheidend – dazu zählen auch starke Marken. Frankenstolz hat sich in den letzten Jahrzehnten mit den Produktmarken Frankenstolz, fan und Sannwald einen Namen in der Möbelbranche gemacht. Doch das ist auf Dauer nicht genug. Wir müssen die Verbindung zu unseren Kunden stetig pflegen. Dazu müssen wir zuhören, aufmerksam sein und laufend Antworten auf aktuelle Herausforderungen finden. Wir verstehen den neuen Markenauftritt daher vor allem als Chance, unsere Kundenbeziehungen zu intensivieren, den Dialog zu stärken, unsere Produkte und Angebote gezielt weiterzuentwickeln und Frankenstolz als Arbeitgeber attraktiv und zukunftsfähig zu machen. Unsere Partner werden ebenso vom Relaunch unserer Marken profitieren, denn starke Marken machen auch unsere Partner stark.
Das bedeutet jedoch nicht, dass individuelle Kundenwünsche keinen Platz mehr finden – ganz im Gegenteil. Unsere Customized Solutions bleiben weiterhin ein wichtiger Teil unserer Identität.

MM: Reflektieren die neuen Markenauftritte die Werte und Vision Ihres Unternehmens?

Held: Zu 100 Prozent. Wir haben uns viel Zeit für den Prozess genommen, uns Frankenstolz als Unternehmen sowie jede Produktmarke mit ihren individuellen Eigenschaften genau angeschaut. Wir haben uns zentrale Fragen gestellt: Wie sollen der Auftritt und die Produkte in Zukunft aussehen? Dabei war es uns sehr wichtig, jeder Marke einen individuellen Charakter zu verleihen, der emotionalisiert und im Gedächtnis bleibt. Jede einzelne der drei Produktmarken spiegelt eine Facette unseres Unternehmens wider. fan steht für puren, sorglosen Schlaf für alle. Die Produktmarke Frankenstolz, die den gleichen Namen wie das Unternehmen trägt, fokussiert sich auf den Sleep-Life-Flow und bietet individuelle Lösungen für die ganzheitliche Regeneration. Und Sannwald steht für Natürlichkeit, Tradition und Außergewöhnlichkeit. All das in Kombination bildet die DNA des Unternehmens Frankenstolz.

MM: Wie stellen Sie sicher, dass diese Transformation erfolgreich umgesetzt wird?

Held: Es gibt zwei wichtige Säulen bei dieser Transformation: Unsere Mitarbeitenden sowie unsere Kundinnen und Kunden. Als Erstes haben wir im Rahmen einer internen Veranstaltung allen Mitarbeitenden die neuen Markenauftritte vorgestellt. Uns war sehr wichtig, Fragen und Bedenken offen zu diskutieren. Es ist entscheidend, allen Beteiligten zu erklären, wieso diese Veränderung stattfindet, denn wir brauchen jeden einzelnen Mitarbeitenden, um den Markenrelaunch erfolgreich durchzuführen. Als Nächstes müssen wir unsere Kundinnen und Kunden informieren und für die Veränderung begeistern. Sie müssen unsere neuen Markenidentitäten kennen und über die nächsten Schritte Bescheid wissen. Mit Veränderungen gehen immer viele Fragen einher, die unser Vertriebsteam im persönlichen Gespräch beantwortet. Außerdem wird es eine Landingpage mit allen relevanten Informationen geben sowie einen Newsletter. Es wird sich schließlich nicht nur die Website ändern, sondern in Zukunft auch schrittweise das PoS-Marketing sowie die Produktverpackungen und -labels.

MM: Wie planen Sie, die Marken des Unternehmens in der digitalen Welt zu positionieren?

Held: Wir sind uns sehr bewusst, dass eine starke Marke eine starke Präsenz benötigt. Selbstverständlich geht das nicht von heute auf morgen. Den Start macht ein Relaunch der drei Websites. Anschließend kümmern wir uns um Social Media sowie Newsletter, um unsere Kunden schneller und besser zu erreichen. Das hört sich jetzt vielleicht nicht so spektakulär an. Das liegt daran, dass unser Fokus auf der Kommunikation mit unseren bestehenden und zukünftigen Kunden liegt. Das Bespielen entscheidender Kontaktpunkte entlang der Customer Journey, die auf das Erlebnis des Kunden einzahlt, ist uns dabei am wichtigsten.

MM: Das Rebranding geht Hand in Hand mit der Digitalisierung des Unternehmens. Wie wird sich die Digitalisierung auf die Interaktion mit Ihren B2B-Kunden auswirken?

Held: Das primäre Ziel ist die Etablierung einer noch besseren und transparenteren Kommunikation – und das nicht nur gegenüber unseren Kunden, sondern auch unseren Partnern wie zum Beispiel Logistikdienstleistern und Lieferanten. Das wird die Zusammenarbeit erleichtern und wertvolle Ressourcen sparen. Zum Beispiel arbeiten wir gerade an einem Onlineshop für unsere B2B-Kunden aus dem Mittelstand, der den Bestellprozess in Zukunft wesentlich schneller und intuitiver gestaltet.

„Unsere Partner werden vom Relaunch unserer Marken profitieren.“ Carl-Christoph Held

MM: Die digitale Transformation hat aber auch noch andere Auswirkungen, zum Beispiel auf Ihre Produktion.

Held: Das ist richtig. Auch hier entwickeln wir uns stetig weiter. Zum Beispiel haben wir angefangen Kobots einzusetzen. Das sind kollaborierende Roboter, die zusammen mit Menschen an einem Arbeitsplatz arbeiten. Sie nehmen den Mitarbeitenden besonders schwere oder repetitive Arbeiten ab. Das ist für uns ein erster Use-Case, aus dem wir lernen. Wir werden zunehmend neue Technologien einsetzen und weiter automatisieren, um Fehler weiter zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Gleichzeitig haben wir auch noch viel Handarbeit in der Produktion. Ein spannendes Zusammenspiel.

MM: Gibt es – neben dem Rebranding – andere Ziele, die Sie aktuell verfolgen?

Held: Natürlich, wir dürfen ja unser Kerngeschäft nicht aus den Augen verlieren. Aktuell arbeiten wir daran, das Boxspringbettengeschäft auszuweiten und zu vergrößern. Hier gibt es noch viel Potenzial, das wir noch lange nicht ausgeschöpft haben. Frankenstolz steht nicht nur für Matratzen und Bettwaren, sondern für ein ganzheitliches Schlaferlebnis – dazu zählt auch das Bettendesign.

Das macht Frankenstolz zu einer One-Stop-Shopping-Solution, die viele Vorteile für unsere Partner mit sich bringt. Wir bieten alles an – Kissen, Decken, Matratzen, Topper, Lattenroste, Betten und vieles mehr. Dadurch erhalten unsere Partner alles aus einer Hand. Um unsere Partner rundum zufriedenzustellen, forcieren wir selbstverständlich auch weiterhin unsere Customized Solutions. Die Erfüllung individueller Kundenwünsche ist uns ein großes Anliegen.

MM: Sie produzieren in Deutschland. Ist „Made in Germany“ ein relevantes Thema, auch für den Export?

Held: Selbstverständlich. Das Exportgeschäft gewinnt aktuell immer mehr an Bedeutung. Made in Germany bedeutet nicht, nur in Deutschland zu vertreiben. Daher wollen wir die Qualität von Frankenstolz auch international verbreiten. In Deutschland produzierte Produkte sind extrem gefragt, dieser Nachfrage möchten wir nachkommen. Außerdem ist es unglaublich spannend, wie Schlafen in anderen Kulturen interpretiert wird – das ist eine großartige Inspirationsquelle. 

Carl-Christoph Held ist Geschäftsführer von Frankenstolz und der Herbert Neumeyer Gruppe. Fotos: Frankenstolz

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