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Expertenbeitrag: Digital vs. Print

Der folgende MÖBELMARKT-Experten-Beitrag wird Ihnen von zur Verfügung gestellt. Form, Stil und Inhalt liegen allein in der Verantwortung der Autorin Hélène Krützen. Die hier veröffentlichte Meinung kann daher von der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers abweichen.

Seitdem E-Books auf den Markt gekommen sind, haben Wirtschaftsanalytiker und -berater gesagt, diese elektronische Version der Literatur werde eines der ältesten Schreib- und Lesematerialien allmählich ersetzen: das Papierbuch. Einige denken jedoch das Gegenteil: Der E-Book-Markt sinkt, und gedruckte Bücher können wider Erwarten "den Krieg gewinnen“.

Der Übergang vom Papyrus zum Pixel ist eine bemerkenswerte Entwicklung, die die Meinungen in zwei Teile unterteilt: einerseits die Anhänger des digitalen Formats und andererseits die Anhänger des physischen Formats.

Im Laufe der Jahre hat die erste Kategorie argumentiert, dass Technologie eher ein Freund als ein Feind gedruckter Bücher ist:

  1. Bücher waren in der Vergangenheit ein Luxusartikel. Im 20. Jahrhundert wurden sie viel billiger. Die digitale Revolution des 21. Jahrhunderts beschleunigte diesen Effekt: Wissen und Schreiben waren noch nie so leicht zugänglich wie heute. Dies trägt zur Demokratisierung der Verbreitung und Informationsschaffung bei. Mit dem Internet können immer mehr Menschen ihre Stimmen Gehör verschaffen. Dank der Technologie kann fast jeder ein Buch veröffentlichen und ein Publikum finden.
  2. Technologie bietet die Fähigkeit, Ideen zu bewahren, weiterzuleiten und zu entwickeln. Wenn zum Beispiel eine große Bibliothek brannte, bedeutete dies, dass unschätzbare Datensätze für immer verloren gingen. Heute können wir problemlos viele Sicherungen erstellen, die nicht leicht zu löschen sind.
  3. Dieselbe Technologie, die die Veröffentlichung von Büchern durch Benutzer erleichtert, ermöglicht es ihnen, neue Wege des Austauschs und der Diskussion ihrer Ideen und Überzeugungen zu erkunden. Menschen aus der ganzen Welt können Ideen, Philosophie, Geschichten diskutieren, Ideen austauschen und neue Freundschaften bilden.

Die meisten Menschen in der zweiten Kategorie halten sich an zwei wesentliche Elemente des Lesens eines gedruckten Buches, das niemals durch irgendeine Technologie ersetzt wird: die sensorische Erfahrung und die Modellierung von Lesegewohnheiten.

Das Lesen eines Papierbuchs bietet vor allem ein besonderes sensorisches Erlebnis: den ausgeprägten Geruch eines alten oder eines neuen Buches, das Gewicht des Objekts in Ihren Händen, das Gefühl des Fortschritts beim Umblättern der Seiten emotionale Verbindung mit der "Realität" des Buches. Darüber hinaus benötigt ein Papierbuch keine Batterien oder Ladegeräte, es besteht keine oder nur eine geringe Diebstahlgefahr. Sie können es überall hin mitnehmen, ohne Schutz vor Beschädigungen zu benötigen…

Zweitens ist die oben erwähnte Modellierung der Lesegewohnheit am deutlichsten in einer Eltern-Kind-Beziehung. Eltern, gierige Leserinnen und Leser, wollen ihren eigenen Kindern die Liebe zum Lesen vermitteln. Sie kuscheln gern mit ihrem Kind, um gemeinsam eine Geschichte zu entdecken. Dafür kann ein elektronischer Leser einfach nicht die emotionale Verbindung ersetzen, die man mit einem geliebten und oft gelesenen Buch entwickelt.

Wir glauben, dass es zwischen diesen beiden Lesarten keine großen Unterschiede geben sollte. Jedes hat seinen eigenen Wert und Nutzen, und beide können sich gegenseitig verstärken. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass Digital und Print harmonisch zusammenarbeiten und Digital als Mehrwert für unser Kerngeschäft nutzen.

Wir glauben an die Authentizität von Kinderbüchern und sind Botschafter für authentische Kommunikation durch unsere Arbeit. Bücher werden für uns nie zu alt oder langweilig sein, aber das bedeutet nicht, dass wir neue und bereichernde Technologien nicht in vollem Umfang nutzen sollten.


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