Furniture Future Forum
Möbelvisionen beleuchteten Zukunftstrends
Bünde. Die Möbelvisionen, welche am 7. November im Furniture Future Forum in Bünde stattfanden, haben einen Blick auf die zukünftigen Trends und Entwicklungen des Einrichtungsjahres 2025 geworfen. Zahlreiche Vorträge von Branchenexperten lieferten informative Einblicke in die Zukunft der Branche. Veranstalter Trendfilter freute sich über eine Rekordbesucherzahl.
Zukunftsforscher Matthias Horx präsentiere im Rahmen der Möbelvisionen das von ihm initiierte „Future Project“ namens „Beyond Trends“. Das Konzept zielt darauf ab, Menschen und Organisationen zu befähigen, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Dabei bewegt sich das Projekt im Spannungsfeld zwischen Trend- und Zukunftsforschung. Die Corona-Pandemie löste laut Horx eine Omni- und Polykrise aus und führte zu weitreichenden Veränderungen in der Gesellschaft. Megatrends seien in Folge an einem Wendepunkt angelangt und kaum ein Lebensbereich sei mehr krisenfrei. Neue Formen von Vergesellschaftung und Gemeinschaften sind im Entstehen – gerade auch im Bereich Bauen & Wohnen. Der Single-Haushalt sei für weite Teile der Gesellschaft längst nicht mehr das erstrebenswerte Ideal, weil dort die Gefahr der Vereinsamung drohe. In Folge bilden sich laut Horx neue Chancen für das Design.
Lina Schmidt, Farbtrainerin bei RAL Farben, stellte das „RAL Colour Feeling 2026+“ vor. Unter dem Motto „Know + Improve“ fokussiert sich die neue Farbpalette „2026+“ des Bonner Farbherstellers auf warme und kühle, zurückhaltende (z.B. "Pfefferweiß") und auffällige (z.B. "Nachttürkis") sowie futuristische (z.B. "Werkstattblau") und historisch inspirierte (z.B. "Fuchsrot") Nuancen.
Dana Aleff von Circonomit arbeitet daran, Entscheidungen auf eine breitere Datenbasis zu stellen, insbesondere Umweltdaten. Denn es zeichne sich ab, dass in der Unternehmensführung immer mehr Parameter berücksichtigt werden müssen, etwa im Hinblick auf das Lieferkettenverantwortungsgesetz oder die EU-Direktive. Auch für den Digitalen Produktpass (DPP) seien Daten über Materialflüsse eine grundlegende Voraussetzung.
Linak, der Partner im Furniture Future Forum und Spezialist für Antriebssysteme, hat sich mit dem Thema Verpackung beschäftigt und ist dabei auf neue Materialien gestoßen, wie Christine Meyer, Marketing Coordinator bei der Linak GmbH, vorstellte. Linak arbeitet mit dem Verpackungs-Start-up Proservation zusammen, welches für Inlays Spelzen als geeignetes Material entdeckt hat. Spelzen werden im ersten Prozessschritt in der Mühle vom Korn geschält und sind in großen Mengen vorhanden. Das Start-up hat einen Weg gefunden, die Spelzen zu einem Verpackungsmaterial zu verarbeiten, das unter dem Namen „Recou“ vermarktet wird und alle Eigenschaften herkömmlicher Verpackungen besitzt. Der entscheidende Unterschied: Es ist vollständig biologisch abbaubar.
Weitere Einblicke kamen von Nerses Fatunz, dem neuen Sales Manager Industry bei Sonae Arauco DE. Er gab einen Überblick über die Dekortrends 2025. Die Unidekore entwickeln sich zu helleren und natürlicheren Tönen und die Designsprache bleibt beruhigend und fröhlich. Bei den Hölzern stehe die Eiche nach wie vor an erster Stelle, allerdings nicht mehr so rustikal wie in den vergangenen Jahren. Rillen- und Lamellenoptiken seien auf breiter Front zu sehen. Auch textile, haptische Muster halte Einzug in die Inneneinrichtung.