Garant Gruppe: Mitgliederumfrage
Besser als erwartet durch die Krise

Die Garant Gruppe aus Rheda-Wiedenbrück stellte ihren angeschlossenen Handelspartnern direkt mit Beginn der Corona-Krise ein umfangreiches Hilfsprogramm zusammen. Jetzt wollte der Verband nicht nur wissen, wie zufrieden die Mitglieder damit waren, sondern auch, wie die Händler aus den Bereichen Wohnen, Küche und Schlafen die konjunkturelle Lage für sich bewerten – jetzt und in naher Zukunft.

Die anonyme Umfrage, zu der der Verband vom 08.05. bis zum 18.05 alle Handelspartner einlud, enthielt 56 Fragestellungen und war damit durchaus umfangreich – die durchschnittliche Bearbeitungszeit lag bei knapp 30 Minuten. Umso mehr freute es die Verantwortlichen in Rheda-Wiedenbrück, dass sich knapp 200 Handelspartner die Zeit für die Befragung nahmen. Die Garant Gruppe selbst möchte auf Basis der Ergebnisse vor allem wichtige Informationen zur weiteren Steuerung des Geschäfts gewinnen und daraus weitere bedarfsgerechte Unterstützungen für den Fachhandel und das Fachhandwerk ableiten.

Garant Partner aller Kategorien nahmen teil

Im Bereich Möbel und Küche ordneten sich die Teilnehmer selbst zu 35% der Kategorie Küchen-Spezialist zu, 25% stellten die Betten- und Schlafraum-Spezialisten dar, bei 21% der Teilnehmer handelte es sich um Möbelhäuser mit Vollsortiment inklusive Küchen, 12% entfielen auf Hochwert-Einrichter mit und 7% auf Hochwert-Einrichter ohne Küchen.  

Die Auswirkungen des Lockdowns

48 Prozent aller befragten Fachhändler betreiben ihr Geschäft in der eigenen Immobilie. Mitglieder mit angemieteten Geschäftsräumen haben im Zuge des Lockdowns zu einem Großteil mit ihrem Vermieter Vereinbarungen zur Mietstundung (52%) und/oder Mietkürzung (44%) vereinbart. Für 90% der befragten Händler endet die „harte“ Phase des Lockdowns mit einer Wiedereröffnung in den Kalenderwochen 17 und 18. 

Auftragslage und Umsätze besser als erwartet

Die „Allgemeine Geschäftsentwicklung“ seit der Wiedereröffnung bewerten die Mitglieder insgesamt mit einer Schulnote von 2,56. Während die Hochwert-Einrichter (mit und ohne Küche) mit der Note 3,0 bzw. 3,2 noch eher verhalten zufrieden sind, geben die Garant Küchenspezialisten mit einer 2,27 die positivste Bewertung – hierfür sind vor allem die Kundenfrequenz (Note 2,39) und Kundenqualität (Note 2,2) verantwortlich. Bei den Premium-Häusern sieht es auch hier anders aus – Frequenz und Qualität wurden im Durchschnitt mit 3,50 und 2,60 beurteilt. Vollsortimenter und Betten-Spezialisten pendelten sich dazwischen ein. Insgesamt gaben 40% aller Teilnehmer an, dass die Kundenfrequenz im Vergleich zu vor der Krise gefallen sei, 43% bewerten sie als gleichgeblieben und 18% vernahmen sogar eine Steigerung.

Die gewichtete Auftragseingangsentwicklung aller Teilnehmer wurde für den Zeitraum vor der Krise mit einem Plus von 11,75% gegenüber dem Vorjahr bewertet, während der Krise mit einem Minus von 31,22% und seit der Wiedereröffnung mit einem Plus von 3,38% (jeweils zum Vorjahr). Bei der Umsatzentwicklung, ebenfalls gewichtet, prognostizierten die Befragten vor der Krise ein Plus von 9,26% im Vergleich zum Vorjahr, während der Krise ein Minus von 5,7% und nach Beendigung des Lockdowns ein Plus von 2,73%.

Jens Hölper, Geschäftsführer der Garant Gruppe, bewertet die Ergebnisse in Anbetracht der Umstände durchaus positiv: „Bis jetzt sieht es tatsächlich so aus, als würde der mittelständische Möbel- und Küchenhandel mit dem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davonkommen – und das direkte Feedback aus dem Handel im Nachgang zur Umfrage bestätigt das, denn zum Teil lagen Auftragseingang und Umsatz deutlich über dem Vorjahr. Wobei man natürlich differenzieren muss. Küchenspezialisten stehen beispielsweise besser da als die Vollsortimenter – viele unserer Garant Küchen Areal Partner arbeiten derzeit sogar „am Anschlag“, weil Lieferungen und Montage quasi ununterbrochen weiterlaufen konnten. Zudem haben sehr viele unserer Fachhändler in der Krise eindrucksvoll und in Rekordzeit alternative Möglichkeiten gefunden, ihre Kunden weiter zu beraten und Aufträge abzuschließen – und das wurde von den Kunden gut angenommen. Ganz offensichtlich hat sich der mittelständische Fachhandel in der Krise sehr gut behauptet.“ 

Staatliche Unterstützung auf dem Prüfstand

Staatliche Unterstützungsleistungen waren in den vergangenen Wochen für jeden Unternehmer ein großes Thema. Mit diversen Maßnahmen und Paketen versprach die Regierung schnelle und unbürokratische Hilfen zur Rettung der Wirtschaft. Die Garant Gruppe wollte nun wissen, wie es darum in der Praxis bestellt war. Die Akzeptanz war durchgängig hoch. So nahmen 77,3% der Garant Handelspartner mindestens eine der von der Bundesregierung angebotenen Unterstützungen in Anspruch. 73% beantragen Kurzarbeitergeld, 67% die Corona-Sofort-Hilfe und 28% Steuer-Stundungen. Die Bearbeitung der jeweiligen Anträge sowie die gesamte Abwicklung wurde mit 2,29 (Kurzarbeit), 2,58 (Sofort-Hilfe) und 2,03 (Steuerstundungen) dabei durchaus positiv bewertet. Durchgefallen ist für die Garant Mitglieder hingegen das KfW-Darlehen. Lediglich 12% nahmen es in Anspruch, die Zufriedenheit mit der Antragsbearbeitung stellte mit der Note 3,14 das Schlusslicht der Bewertung dar.

Weder gestärkt noch geschwächt aus der Krise 

Ihre aktuelle Liquiditäts- und Ertragssituation bewerteten die Teilnehmer mit den Noten 2,42 bzw. 2,88. Die Zukunft sieht dabei für viele nicht so düster aus, wie zunächst befürchtet. Jens Hölper: „40% unserer befragten Mitglieder gaben an, weder gestärkt noch geschwächt aus der Krise hervorzugehen. 50% – und damit die Hälfte – sind gar der Meinung, eher gestärkt aus ihr hervorzugehen. Für uns steht fest, dass der mittelständische Fachhandel seine Stärken und Vorteile nun stärker denn je ausspielen muss – und sich das auch bestimmt bezahlt macht. Wir haben festgestellt, dass die Bindung zu unseren Partnern wechselseitig noch stärker geworden ist. Und darauf bauen wir nun weiter auf und bieten weiterhin ein umfassendes Angebot von der Digital Marketing Unterstützung bis hin zur Betriebsberatung.“ 

Mehr zu der Umfrage erfahren Sie im anhängenden PDF. In den nächsten Tagen folgt der zweite Teil zur Garant Konjunkturumfrage 2020.


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