GfK
Konsumklima wieder im Aufwind

Der Konsumoptimismus der deutschen Verbraucher verbessert sich im April spürbar. Für Mai prognostiziert der Gesamtindikator 9,7 Punkte nach 9,4 Zählern im April. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung weisen Zuwächse auf. So die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für April 2016.
Die Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder etwas an Schwung gewinnt. Entsprechend steigt die Konjunkturerwartung im April. In deren Sog legen auch die Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung spürbar zu und verbessern ein weiteres Mal ihr ohnehin schon sehr gutes Niveau.
Nach den Verlusten im Vormonat legt die Konjunkturerwartung im April wieder spürbar zu. Der Indikator gewinnt 5,8 Punkte und steigt auf 6,3 Zähler. Damit stabilisiert sich die Konjunkturstimmung im positiven Bereich, also über ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Aus Sicht der Verbraucher wird die deutsche Wirtschaft in den nächsten Monaten weiter wachsen. Allerdings dürfte der Aufschwung eher moderat verlaufen. Davon gehen auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer kürzlich veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose aus. Demnach soll das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 1,6% steigen, nach 1,7% im vergangenen Jahr. Für 2017 gehen die Institute derzeit von einem Wirtschaftswachstum von 1,5% aus.
Auch die Einkommenserwartungen der deutschen Konsumenten legen deutlich zu. Nach einem Plus von 7 Zählern klettert der Indikator auf 57,5 Punkte. Zuletzt wurde vor neun Monaten, im Juli 2015, mit 58,6 Zählern ein besserer Wert gemessen. Gründe dafür dürften zum einen die wieder besseren Konjunkturaussichten, zum anderen die sehr gute Arbeitsmarktsituation sein.
Von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank im März, die Geldschleusen weiter zu öffnen, kann die Anschaffungsneigung offenbar profitieren. Der Indikator gewinnt im April 5,4 Zähler hinzu und steigt auf 55,4 Punkte. Zuletzt verzeichnete der Indikator im Juli 2015 mit exakt 56 Punkten einen höheren Wert.
Die kürzlich gefassten Beschlüsse der EZB, wonach der Leitzins auf 0 Prozent abgesenkt, das Anleiheaufkaufprogramm noch einmal ausgeweitet und der Strafzins für Banken, die Geld bei der EZB deponieren wollen, erhöht wurde, haben die Sparneigung der Deutschen im April auf einen neuen historischen Tiefststand sinken lassen. Im Gegenzug hat die Konsumneigung zugelegt.
Für Mai 2016 prognostiziert der Gesamtindikator 9,7 Punkte nach 9,4 Zählern im April. Das Konsumklima legt somit spürbar zu. Diese Entwicklung bestätigt die zu Jahresbeginn veröffentlichte Prognose von GfK, wonach der private Konsum in diesem Jahr um etwa 2% zulegen wird. Für das vergangene Jahr wurden 1,9% gemessen.

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