GfK
Krisenherde dämpfen Konsumklima

Die internationalen Krisen in Irak, Israel und der Ukraine beeinträchtigen das Konsumklima der Deutschen erheblich. Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK prognostiziert für September einen Rückgang des Konsumklima-Index auf 8,6 Punkte, nach revidiert 8,9 Punkten im August. Das ist der erste Rückgang seit Januar 2013. Dennoch weist der Indikator nach wie vor ein recht hohes Niveau auf. Der Grund für diese Entwicklung ist vor allem die rückläufige Konjunkturerwartung: Sie bricht angesichts der verschärften internationalen Lage regelrecht ein. Der Indikator verliert 35,5 Punkte und stürzt auf 10,4 Zähler ab. Solch einen starken Einbruch innerhalb eines Monats hat es seit Beginn der Erhebung 1980 noch nicht gegeben. Die Verbraucher gehen laut GfK davon aus, dass die Konjunktur mindestens einen Gang zurückschalten dürfte. Die Einkommensaussichten und die Anschaffungsneigung zeigen sich dagegen bislang noch relativ robust. So konnte die Einkommenserwartung ihren Rekordwert aus dem Vormonat zwar nicht halten, doch das Niveau ist nach wie vor überaus hoch. Nach Ansicht der GfK sorgen offenbar die anhaltend stabilen inländischen Rahmenbedingungen, wie stabile Beschäftigung, gute Einkommensentwicklung und geringe Inflation, dafür, dass sich der stark geschwundene Konjunkturoptimismus nur sehr begrenzt auf die Einkommensaussichten auswirkt. Auch für die Konsumneigung hat die einbrechende Konjunkturstimmung kaum Folgen. Nach Einschätzung der GfK orientieren sich die Konsumenten gegenwärtig wohl eher an den stabilen inländischen Rahmenbedingungen – und weniger an dem unsicher werdenden internationalen Umfeld. Der deutliche Anstieg der Sparneigung im August könnte laut GfK jedoch ein erster Hinweis darauf sein, dass die Verbraucher künftig etwas vorsichtiger sein werden und damit die Impulse für die Konsumneigung etwas nachlassen könnten.

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