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Markt für Haushaltskleingeräte wächst weiter

Der Markt für Haushaltskleingeräte verzeichnete 2021 auf bereits hohem Niveau (2020: 17.4%) wiederum ein kleines Wachstum von 1.3%. Das Absatzplus lag hingegen nur bei 0.4 Prozent. Gewinner des Jahres war der Bereich Air Treatment, der mit mehr als 7 Prozent weiterwachsen konnte.

Insgesamt kann der Markt für Haushaltskleingeräte positiv auf das Jahr 2021 zurückblicken. Jürg Zweifel, GfK-Experte für Haushaltskleingeräte, erklärt: „Das Umsatzplus des gesamten Jahres ist vor allem auf den starken Jahresbeginn zurückzuführen. Während die ersten Monate des Jahres eine erhöhte Nachfrage und somit eine immense Umsatzsteigerung verzeichneten, flachte der Umsatz im Jahresverlauf stetig ab und bewegte sich etwa auf dem Niveau von 2020, teilweise sogar darunter.“

Die drei größten Produktgruppen Warmgetränke-Zubereitung (Hot Beverage Maker), Essenszubereitung (Food-Preparation) und Staubsauger (Vacuum-Cleaner) beeinflussen den Markt am stärksten. Diese Bereiche generieren mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes. Umso mehr tragen diese Entwicklungen maßgeblich zum Gesamtergebnis bei. Währenddessen Hot Beverage Maker im Wert 2 Prozent zulegen konnten, verlor Foodpreparation basierend auf dem starken Vorjahr fast 8 Prozent. Staubsauger konnten sich dank Innovationen und steigenden Durchschnittspreisen weiterhin gut halten.

Die vergangenen zwei Jahre unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den Vorjahren, was sich auch in der Struktur des Markts für Haushaltkleingeräte zeigt. Neben der Pandemie beschäftigten die Branche der Komponentenmangel und das veränderte Konsumverhalten, aber auch Nachhaltigkeitsthemen.

Der Online-Handel im Bereich Haushaltskleingeräte hat massiv zugelegt. Zusätzlich zum allgemeinem Online-Trend haben die zwei Lockdowns 2020 und 2021 zu dieser Entwicklung beigetragen. Im Jahr 2021 erreichte Online mit durchschnittlich 42.1 Prozent am Gesamtumsatz den höchsten jemals gemessenen Wert. Im Verlauf des Jahres 2021 sind drei Spitzenmonate zu beobachten: Januar und Februar aufgrund des zweiten Lockdowns und im November aufgrund von Black Friday.

Wie schnell sich Prognosen ändern können, haben die vergangenen beiden Pandemie-Jahre gezeigt. Wichtiger denn je sind daher für Unternehmen aktuelle Informationen und Daten, die auf eine sich schnell ändernde Dynamik adäquat eingehen und präzise Handlungsempfehlungen liefern können. Die Entwicklung 2022 des Haushaltkleingeräte-Marktes wird, wie in viele andere Branchen auch, von folgenden Einflüssen geprägt sein: Nach zwei außergewöhnlichen Jahren wird der „Kompensationseffekt“ im Jahr 2022 nachlassen. Das heißt, die Konsumenten werden ihre Freizeit vermehrt außerhalb des eigenen Haushalts verbringen und das verfügbare Einkommen in Restaurantbesuche, Reisen oder externe Aktivitäten stecken.

Nach zwei Jahren mit doch kräftigem Wachstum (vor allem im 2020) stellt sich eine gewisse Marktsättigung ein. Aufgrund der Komponentenverknappung und massiv teureren Transportwegen werden auch die Produktepreise kurzfristig ansteigen. Ob diese Preiserhöhungen vom Konsumenten akzeptiert werden, ist fraglich. All dies hat zur Folge, dass GfK für das laufende Jahr (2022) einen Rückgang der Umsatzentwicklung prognostiziert. Voraussichtlich wird sich das darauffolgende Jahr (2023) mit einer steigenden Nachfrage und wiederum leicht sinkenden Preisen erholen.


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