„GO“ by material+technik möbel – powered by Techtextil/Texprocess
Urban Living – Leben in der Stadt von morgen

Bis 2050 sollen 70 Prozent aller Menschen in Metropolen und Megacitys leben. Experten sehen darin nicht nur einen der wichtigsten Trends, sondern auch eine der großen Herausforderungen für die Zukunft, angefangen bei der Architektur über die Städteplanung und die Infrastruktur bis hin zur Energieversorgung. Auch die Einrichtungsindustrie ist davon betroffen: Wohnraum wird knapp und damit teuer.

Auf der Techtextil 2019 spielt das Thema ­„Urban Living“ eine zentrale Rolle. Zusammen mit „Creative #olland“, den Niederländischen Kreativwirtschaften, und  dem Stijlinstituut Amsterdam widmet die Messe Frankfurt dem Leben in der Stadt der Zukunft ein ­Themenareal. Im Stijlinstituut Amsterdam (Niederlande) arbeitet unter der Leitung von Anne Marie ­Commandeur ein Team von Designern, die sich mit den Bereichen textile Innovationen, Prognosen, Farbtrends und strate­gische Design-Konzepte beschäftigen. Die Agentur agiert als vielseitige und dynamische Kraft in der Branche und hält Modefirmen und modenahe Unternehmen über die wichtigsten Entwicklungen auf dem aktuellsten Stand. Das Stijlinstituut hatte sich bereits zur Heimtextil 2017 mit dem Thema Urbanisierung befasst und im Heimtextil Trend Space wesentliche Folgen der Zunahme von Ballungsräume erforscht.

Design mit Mehrwert für Mensch und Umgebung

Bei „Creative #olland“ handelt es sich um eine Initiative der niederländischen Kreativbranche, die vom Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft in enger Zusammenarbeit mit vielen Partnern unterstützt und vom Verband der niederländischen Kreativbranche betrieben wird. Ziel ist es, die herausragende Leistung dieser Branche weltweit noch bekannter zu machen. Rund fünf Prozent aller Firmen im Land sind in den Niederlanden bereits im Kreativsektor tätig, sie beschäftigen über 170.000 Menschen. Heute gelten die Niederlande als führender Exporteur von kreativen Leistungen, wobei Lösungen für den Städtebau und die Infrastruktur derzeit hoch im Fokus stehen. Dies zeigt sich konti­nuierlich in zukunftsweisenden Bauprojekten wie jüngst der imposanten Markthalle in Rotterdam, die vom namhaften Rotterdamer Architekturbüro MVRDV entworfen wurde. Mit ihr gelang es, ein Stadtviertel durch ein neues Design und damit „Social Design“ zu ver­bessern. Das Gebäude ist heute lebendiger Mittelpunkt eines Viertels, das bis dato wenig belebt war.

Lebensraum der Zukunft

Vordenker, Trend- und Textilexperten sind ­­sich darüber einig, dass Städte der Lebensraum der Zukunft sind. Unter dem Titel ­„Urban ­Living – City of the Future“ befasst sich der Specialevent auf der Techtextil mit den Anforde­rungen, die ein weiterer Zuzug der Menschen in die großen Metropolen weltweit stellt.  Im Foyer der erstmals gemeinsam von Techtextil und Texprocess bespielten Halle 4.2 zeigen ausgesuchte Beispiele auf über 500 Quadratmetern, wie textile Innovationen schon heute menschliches Zusammenleben in urbanen Umgebungen verbessern. Sie referenzieren insbesondere auf vier Anwendungsbereiche der Techtextil, denen im Zuge des Megatrends Urbanisierung große Relevanz zukommt: Architektur und Bau, Mobilität, Medizin und Bekleidung. Ausgewählte Innovationen werden in einer disruptiven architektonischen Landschaft inszeniert. Flankiert wird der inspirierende Ausstellungsbereich von einer Material Gallery mit thematisch passenden Best-Practice-­Solutions von Messeausstellern sowie dem Präsentations­areal des Techtextil-Studentenwettbewerbs Textiles Bauen.
Die Besucher erwarten Exponate unterschiedlichster Beteiligter: unter anderem von dem Upcycling-Unternehmen DenimX, ­Forschungseinrichtungen wie dem Hyper­loop-Team der TU Delft, und Beiträgen des Next Nature Network bis hin zu unabhängigen Vertretern der niederländischen Kreativszene wie der Architekturdesignerin Samira Boon.

Ballungsräume nehmen zu

Laut einer Prognose der UN wird die Anzahl der Megacitys – also Städte mit 10 Millionen und mehr Einwohnern – bis 2035 von 30 auf 50 steigen. 2030 sollen dann 50 Prozent der Weltbevölkerung in solchen Städten leben mit der Folge, dass der Bedarf an Wohnraum steigt und die Wohnungen entsprechend kleiner werden. In Tokio, der aktuell größten Megacity mit mehr als 38 Millionen Einwohnern, hat jeder Bewohner im Durchschnitt nur noch 19 Quaratmeter Wohnraum zur Verfügung. Das ­Zukunftsinstitut sieht im „Micro Housing“ daher einen der wichtigsten ­Zukunftstrends. Richard Barth

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