Handelsverband Büro und Schreibkultur (HBS)
Günther Bierbrauer verstorben

Am 26. Juni 2019 ist Günther Bierbrauer (Foto) im Alter von 97 Jahren gestorben. Das Präsidium des Handelsverbandes Büro und Schreibkultur (HBS), wie der Bundesverband Bürowirtschaft (BBW) heute heißt, gedenkt seinem Gründungsvorsitzenden, der 16 Jahre lang der Verband geführt hatte.

Der gebürtige Stuttgarter baute ab 1946 gemeinsam mit seinem Bruder Heinz das 1914 gegründete Unternehmen Gustav Bierbrauer KG neu auf und verschmolz es im Jahr 1972 zusammen mit der Werner Nagel KG auf die Bierbrauer + Nagel GmbH & Co. KG. Bis Ende der 1980er Jahre stand er an der Spitze der Firma. In mehreren Phasen wurde das Vollsortiments-Unternehmen, das zum Schluss 750 Mitarbeiter beschäftigte, an das damalige Unternehmen Bührmann + Tetterode verkauft.

Bekannt wurde Günther Bierbrauer in der Branche als Gründungspräsident des Bundesverbandes Bürowirtschaft: Im Jahr 1975 fusionierten die einstmals selbständigen Handelsverbände, der einzelhandelsorientierten Verbandes Papier-, Bürobedarf und Schreibwaren (VPBS) und der auf den Streckenhandel fokussierten Verbandes Büromaschinen, Büro- und Organisationsmittel (BBO) auf den Bundesverband Bürowirtschaft (BBW). Günther Bierbrauer führte diesen neuen Verband bis zur Übergabe an Armin Schröter im Jahr 1991.

Geschäftsführer war in dieser langen Periode Helmut Schmalfuß, der von der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels (HDE) zum BBW gewechselt war. Günther Bierbrauer wurde zum Ehrenpräsident ernannt. Günther Bierbrauer verstand es, dem Handel Gewicht bei den Lieferanten und in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Man hörte auf seinen Rat und folgte seinen Ausführungen als politischem Unternehmer. Viele Leistungen des BBW sind mit seinem Namen verbunden. Dazu gehörte auch die Gründung des „Forum Bürowirtschaft“ im Jahr 1987, das gemeinsam für alle Wirtschaftsstufen mit seinen Arbeitstagungen wichtige Impulse für die Branche setzt. Viele Jahre lang gehörte Günther Bierbrauer dem Präsidialrat des HDE an. So war es für ihn selbstverständlich, an der Beilegung des jahrelangen Streits zwischen Verbänden der Einzelhandelsorganisation und den damals expansiven Großvertriebsformen des Handels mitzuwirken und das sogenannte HDE-Metro-Abkommen zu ermöglichen. Dafür wurde ihm vom damaligen HDE-Vizepräsidenten, Prof. Dr. Erich Greipl, die Goldene Ehrennadel des Spitzenverbandes überreicht.

Auf internationaler Ebene war Günther Bierbrauer in den Branchenverbänden Ifosa, Zürich, für die Sektion Papier, Bürobedarf und Schreibwaren und Cecoma, Wien, für die europäischen Büromaschinenund Organisationsmittelhändler engagiert. Schon vor seiner Zeit als BBW-Präsident übte er das Amt des ehrenamtlichen Vorstands der Großeinkaufsgemeinschaft Deutscher Bürobedarfsgeschäfte (GDB), der heutigen Soennecken eG, aus.


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