Handelsverband Deutschland
Förderung von E-Lkw muss bleiben

Auch in der Möbellogistik setzen viele Unternehmen verstärkt auf den Einsatz von Elektro-Lkw. Foto: Volvo

Der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisiert die Pläne der Bundesregierung, die Ausgaben für das Förderprogramms KsNI für E-LKW massiv zu kürzen. „Eine Kürzung der Mittel gefährdet die Umstellung auf E-LKWs in der Logistik des Einzelhandels“, warnt Michael Reink, HDE-Bereichsleiter für Verkehrspolitik. Der Einzelhandel unterstütze die Transformation des Güterverkehres hin zu emissionsfreien Fahrzeugen. Dabei sei auch eine Verlagerung der Verkehre auf andere Verkehrsträger wie Schiene oder Binnenschiff in vielen Fällen sinnvoll.

„Der Einzelhandel mit seinem Versorgungsauftrag in der Fläche ist aber auch weiterhin auf eine effiziente Belieferung jeder einzelnen Filialen und jedes einzelnen Geschäftes angewiesen. Das ist mit dem Zug nicht hinzubekommen. Hierzu werden auch zukünftig Lkw aller Größen notwendig sein. Auch im E-Commerce ist die Belieferung der Kundinnen und Kunden mit Zustellfahrzeugen ohne echte Alternative“, so Reink. Deshalb sieht der HDE die Politik in der Pflicht, auch weiterhin dafür zu sorgen, dass insbesondere im Handel Lkw wirtschaftlich zu betreiben sind. Das gilt auch für elektrisch betriebene Lkw, deren Anschaffungskosten ein Vielfaches eines konventionellen Lkw ausmachen.

Reink: „Eine Kürzung der Fördermittel wäre hier gleichbedeutend mit einem Stopp der Transformation der Handelslogistik. Die wesentlich teureren Elektro-Lkw können ohne Förderung nicht wirtschaftlich betrieben werden. Zumal zusätzlich auch die Einrichtung von entsprechenden Ladeinfrastrukturen einbezogen werden muss.“ Bleibe die Bundesregierung bei ihren Plänen, die noch im aktuellen Haushalt für das Jahr 2023 veranschlagten Mittel von mehreren hundert Millionen Euro auf wenige Millionen in den nächsten Jahren herunterzufahren, sei das ein fatales Signal an die Unternehmen. Denn diese haben bereits mit der vor Kurzem beschlossenen Mauterhöhung für LKW ohnehin starke Kostensteigerungen zu tragen. 

Auch diese Mauterhöhung sieht der HDE kritisch. Denn die dadurch angestrebte Lenkungswirkung hin zur Umstellung auf E-LKW werde es nicht geben. Neben den hohen Anschaffungskosten sind die verfügbaren Stückzahlen an E-LKW bei weitem nicht ausreichend, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Die Unternehmen können gar nicht ausreichend Fahrzeuge beschaffen, das gibt der Markt nicht her. Zudem fehlt es an Infrastruktur wie LKW-tauglichen Ladesäulen, so dass in den kommenden Jahren ein Alltagseinsatz beispielsweise auch im Bereich der Mittelstrecken unwahrscheinlich ist.


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